Asiatischer Fußball auf der Weltbühne
Gerade als es schien, dass der asiatische Fußball auf einen FIFA Club World Cup zurückblicken könnte, den man lieber vergessen würde – nachdem die Urawa Red Diamonds und Ulsan Hyundai am Dienstag beide mit Niederlagen in den Wettbewerb starteten – trat Al Hilal auf den Plan. Sie standen vor arguably der härtesten Prüfung, nachdem ihre kontinentalen Konkurrenten gegen argentinische und südafrikanische Teams wie River Plate und Mamelodi Sundowns verloren hatten. Al Hilal sorgte dafür, dass sie wenigstens einen Punkt aus ihrer Gruppenphase H mit einem 1:1-Unentschieden gegen das mächtige Real Madrid mitnehmen konnten.
Kritische Momente und entscheidende Paraden
Das Team aus der Saudi Pro League überstand eine kritische Situation, als Torwart Yassine Bounou in der Nachspielzeit einen Elfmeter von Federico Valverde mit einer entscheidenden Parade abwehrte. Kaum jemand würde bestreiten, dass sie das Unentschieden verdient hatten, insbesondere angesichts ihrer Ballbesitzstatistik von 47,9 %, bei der sie nur knapp unterlagen. Hätten sie nicht in den letzten zehn Minuten einen Angriff der europäischen Giganten überstehen müssen, wären sie sogar gleichauf gewesen in den Torschüssen.
Die Aufstellungen der Teams
Es wäre jedoch ungenau zu sagen, dass Real Madrid mit voller Stärke auflief. Aufstrebende Talente wie Raúl Asencio und Gonzalo García erhielten Einsatzzeiten in der Startelf, während prominente Neuzugänge wie Trent Alexander-Arnold und Dean Huijsen debütierten. Dabei spielten auch Stars wie Jude Bellingham, Vinícius Júnior, Rodrygo, Thibaut Courtois, Aurélien Tchouaméni und Valverde von Beginn an. Al Hilal hingegen schickte eine Mannschaft ins Rennen, die ebenfalls keine Mängel an prominenten Namen aufwies, darunter João Cancelo, Rúben Neves, Malcom und Sergej Milinković-Savić, aber auch lokale Vertreter wie Salem Al-Dawsari, Nasser Al-Dawsari und Hassan Al-Tambakti.
Ein spannendes Duell
Angesichts der Art und Weise, wie Urawa und Ulsan am Vortag deutlich besiegt wurden, hätte man leicht annehmen können, dass Al Hilal ein ähnliches Schicksal ereilen würde. Diese Annahme wurde nicht gerade durch den Führungstreffer von Real Madrid in der 34. Minute geschwächt. Nach einem Ballgewinn nahelang der Mittellinie verwandelte ein zügiger Konter García in einen Spieler, der das Vertrauen des neuen Trainers Xabi Alonso zurückzahlte, indem er – wenn auch mit einem nicht ganz perfekten Abschluss – eine präzise Flanke von Rodrygo verwertete.
Fünf Minuten später erhielt Al Hilal jedoch die goldene Gelegenheit zum Ausgleich, als Marcos Leonardo nicht aufgab, den Ball eroberte und schließlich im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht wurde. Neves, mit seiner Erfahrung aus der Premier League bei den Wolves und international mit Portugal, ließ sich von den 62.415 Zuschauern im Hard Rock Stadium in Miami nicht einschüchtern und verwandelte den Elfmeter souverän, Kurtois in die falsche Richtung schickend.
Entscheidende Momente in der Nachspielzeit
Es schien eine Formsache zu sein, dass Real, getroffen vom Ausgleich, sich neu sammeln und die Führung zurückerobern würde, doch nach der Pause sah es nicht danach aus: Selbst als Lucas Vázquez, Brahim Díaz, Arda Güler und schließlich Luka Modrić eingewechselt wurden, ließ das unbezwingbare Innenverteidiger-Duo Al-Tambakti und Kalidou Koulibaly nichts zu. In der Nachspielzeit jedoch schien Real durch einen zweifelhaften Vorfall eine erlösende Chance zu erhalten: Als Mohammed Al-Qahtani einem losen Ball im eigenen Strafraum nachjagte, traf er Fran García mit einem Arm ins Gesicht. Nach einer VAR-Überprüfung entschied der Schiedsrichter daraufhin auf Elfmeter zu entscheiden.
Xabi Alonso, der zweifellos darauf erpicht war, seine Amtszeit mit einem Sieg zu beginnen, wirkte nervös an der Seitenlinie. Vermutlich hätte es ihm angenehmer gemacht, einen Spieler wie Valverde zum Elfmeter antreten zu sehen. Doch Bounou ist versiert in der Kunst der Elfmeterabwehr, insbesondere gegen spanische Teams. Schließlich waren es seine Paraden im Elfmeterschießen gegen Spanien, die Marokko 2022 halfen, die Viertelfinals der FIFA-Weltmeisterschaft zu erreichen. Als er korrekt vermutete, nach rechts zu tauchen und Valverdes Schuss abzuwehren, sicherte er damit einen wichtigen Punkt für Al Hilal.
Fazit
Ein Punkt, der dem asiatischen Fußball nach einem schwierigen Start im Club-Weltcup etwas Grund zu feiern gab und ein Signal für Al Hilal setzte, dass sie bereit sind, noch ernsthaftere Herausforderungen anzugehen – insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Spiele gegen Red Bull Salzburg und Pachuca.