Die aktuelle Situation im NHL-Tor
Im Fokus der Hockeywelt steht derzeit Mitch Marner, während Teams dringend nach Stürmern und Verteidigern suchen und die Florida Panthers mit internen Konflikten zu kämpfen haben. Dabei wurde bisher wenig über die Situation im Tor der Liga gesprochen. Obwohl in diesem Jahr möglicherweise keine prominenten Namen auf dem Markt sind, erwarten wir dennoch umfangreiche Wechselbewegungen.
Nach meinen Berechnungen benötigen mindestens zwei Teams einen neuen Stammtorhüter und mindestens sechs weitere sind auf der Suche nach einem Backup.
Torhüter-Rangliste für 2025
Gleichzeitig stehen mindestens acht etablierte Torhüter entweder zum Verkauf oder sind Kandidaten für einen Buyout oder eine Demotionsklausel. Zudem gibt es zehn erfahrene Torhüter, die als Unrestricted Free Agents (UFAs) zur Verfügung stehen, und weitere neun, die am 1. Juli zu Restricted Free Agents (RFAs) werden. Dies könnte in den nächsten Wochen zu einem regelrechten „Stuhlkreis“ im NHL-Tor führen.
Um die Situation zu verdeutlichen, präsentiere ich hier meine Torhüter-Rangliste für 2025. Die blauen markierten Slots beziehen sich auf wartende RFAs, während die roten Kandidaten für Trades, Buyouts oder Demotionen sind. Orange kennzeichnet eine klare Vakanz auf der Position. Diese Einschätzungen sind nicht in Stein gemeißelt, da einige Spieler, die ich als Nummer 3 gelistet habe, möglicherweise die Backup-Rolle übernehmen könnten, während einige als Nummer 2 eingestufte Spieler durch Neuzugänge in der Free Agency oder Trades ersetzt werden könnten. Nach Gesprächen mit einigen Beteiligten aus der Liga glaube ich jedoch, dass dies eine realistische Einschätzung der aktuellen Lage darstellt.
Gruppen von Teams
Lassen Sie uns die Teams in verschiedene Gruppen unterteilen, wobei ich am Ende detaillierte Informationen über die interessantesten Klubs anführe. Zu den 16 Teams, also etwa der Hälfte der Liga, gehören solche, bei denen wahrscheinlich keine größeren Wechsel stattfinden werden. Teams wie Detroit könnten zwar einen Wechsel vollziehen, jedoch gibt es andere dringlichere Bedürfnisse, sodass ich nicht darauf wetten würde.
Es gibt einige Unbekannte, zum Beispiel Conor Ingrams Gesundheitszustand bei Utah und wie sich junge Torhüter wie Jesper Wallstedt entwickeln werden. Insgesamt wirken diese Teams weniger geneigt, signifikante Änderungen vorzunehmen.
Situation bei Veteranen
Einige dieser Teams haben große Namen auf ihren Transferlisten, sind jedoch nicht gezwungen, Wechsel vorzunehmen. John Gibson in Anaheim ist beispielsweise noch zwei Jahre unter Vertrag, wurde zur Nummer 1 degradiert und war jahrelang Teil von Trade-Gerüchten. Könnte ein Wechsel endlich geschehen, da General Manager Pat Verbeek aktiv wird? Das ist möglich, aber längst nicht sicher.
Ebenso haben die Penguins, Kraken und Canucks Veteranen mit hohen Verträgen, die Schwierigkeiten hatten, und könnten Tristan Jarry, Philipp Grubauer und Thatcher Demko traden oder kaufen. Doch es besteht kein enormer Druck auf diese GMs, Schritte in dieser Richtung zu unternehmen.
Entscheidungen der Teams
Buffalo, Montreal, New Jersey, Ottawa und Vegas müssen zudem entscheiden, ob sie mit ihren jüngeren Backups zufrieden sind oder ob sie in der Free Agency nach weiteren Optionen suchen sollten. Sowohl die Panthers als auch die Kings benötigen einen UFA-Backup, um ihren alternden Stammtorhüter zu entlasten. Calgary braucht zudem einen erfahrenen Torhüter, um dem aufstrebenden Star Dustin Wolf gelegentlich zu helfen.
Oilers‘ strategisches Vorgehen
Nach zwei aufeinanderfolgenden Finalsätzen zum Stanley Cup und zwei Niederlagen gegen ein Panthers-Team, das vermutlich einen Hall-of-Famer im Tor hat, stehen die Oilers vor der Frage, wie sie im Tor strategisch vorgehen. Stuart Skinner und Calvin Pickard haben kostengünstig unterschrieben, doch Edmonton hat wegen der Notwendigkeit, Evan Bouchard zu verpflichten, nicht viel Platz im Salary-Cap. Einig Leistungsträger könnten abgegeben werden, vermutlich einer der Torhüter, doch die richtige Verpflichtung ist entscheidend.
Jake Allen zu verpflichten, wäre eine Möglichkeit, allerdings wird er im August 35 Jahre alt und könnte einen Dreijahresvertrag über insgesamt mehr als 10 Millionen Dollar verlangen. Keiner der anderen UFA-Torhüter scheint das Zeug zum Nummer-1-Keeper eines Cup-Anwärters zu haben, was den Trade-Weg attraktiver machen könnte.
Die Flyers‘ besondere Situation
Die Flyers befinden sich in einer besonderen Lage, drei Torhüter unter Vertrag zu haben und keine von ihnen nach einer sehr schwachen Saison im Tor einsetzen zu wollen.
Samuel Ersson war ihre Hauptoption mit einer Save Percentage von .883, jedoch deuten die Anzeichen auf die Russen Ivan Fedotov und Aleksei Kolosov hin, dass sie für die kommende Saison in die AHL (oder KHL) geschickt werden könnten.
Philadelphia hat den notwendigen Cap-Raum, um hier aktiv zu werden. Vielleicht ist dies die Gelegenheit für Allen? Oder vielleicht wagen sie einen großen Trade für jemanden wie Gibson, Demko oder einen der Edmonton-Torhüter? Definitiv ein Team, das man im Auge behalten sollte, da sie nach der Verpflichtung von Trevor Zegras zu Beginn dieser Woche weiterhin aktiv im Handel und der Free-Agency-Runde bleiben.