Wembley-Ente? Froch lehnte GGG wegen Nasenoperation ab

Vorwürfe gegen Carl Froch

Der ehemalige Weltmeister Carl Froch wird beschuldigt, einen Showdown mit Gennadiy Golovkin während dessen Hochphase im Mittelgewicht zu vermeiden. Der erstaunliche Grund dafür soll angeblich der Schutz seiner chirurgisch „reparierten Nase“ sein.

Äußerungen von Leonard Ellerbe

„Jetzt ist GGG in seiner Blütezeit ein Beispiel für Kämpfer, die sich drücken“, erklärte Ellerbe. „Er würde dir das Gesicht brechen. Das ist die Art von Kampf, die niemand wollte.“

Golovkins ehemaliger Promoter, Tom Loeffler, unterstützte Ellerbes Aussage und verwies auf die lange Liste von Kämpfern, die lukrative Angebote ablehnten, während Golovkin zwischen 2011 und 2016 seine Gegner besiegte.

Froch und die verpasste Gelegenheit

Froch war auf dem Höhepunkt seines nationalen Ruhms nach seinem kolossalen Knockout gegen George Groves im Wembley-Stadion im Mai 2014, vor rekordverdächtigen 80.000 Fans. Er trat 2015 offiziell zurück, nachdem er ein Jahr inaktiv war. In dieser Zeit präsentierte Golovkins Team, das verzweifelt nach einem großen Namen suchte, dem britischen Star ein lukratives Angebot.

GGGs Trainer, Abel Sanchez, behauptete später in einem exklusiven WBN-Interview, dass Froch speziell zurückgetreten sei, um den Kampf zu vermeiden, der im Vereinigten Königreich im Supermittelgewicht stattfinden sollte.

Die „reparierte Nase“ als Ausrede?

„Froch lehnte den Kampf ab, weil er seine Nase bereits repariert hatte“, enthüllte Loeffler. „Das wäre ein riesiger Kampf im Wembley-Stadion gewesen.“

Diese Behauptung ist erstaunlich, angesichts von Frochs Ruf als einer der kampferprobtesten Krieger Großbritanniens. Für Loeffler wäre ein Kampf Froch gegen Golovkin ein noch größerer Moment gewesen als das Rematch gegen Groves.

Hintergründe der gescheiterten Verhandlungen

Während die Geschichte von der „reparierten Nase“ sensationell ist, müssen einige die laufende Diskussion im Kontext der chaotischen und langwierigen Verhandlungen sehen, die zu dieser Zeit stattfanden. Frochs Team hielt fest, dass die gescheiterten Verhandlungen auf drei Hauptprobleme zurückzuführen waren:

  • Gewicht: Froch hatte Schwierigkeiten, das Limit von 168 Pfund im Supermittelgewicht zu erreichen.
  • Timing: Froch war über ein Jahr inaktiv und konzentrierte sich auf einen letzten Cash-Out-Kampf gegen Julio Cesar Chavez Jr..
  • Geld: Die finanzielle Aufteilung und die Gesamtgarantien waren unzureichend, um ihn zurück in ein hartes Trainingslager zu locken.

Fazit

Ob der Grund kosmetische Angst oder pragmatische Geschäftsentscheidungen waren, Frochs Weigerung, gegen Golovkin zu kämpfen, fügt ein kritisches Kapitel zum legendären Status von „GGG“ als dem am meisten gemiedenen Kämpfer seiner Zeit hinzu. Loeffler erläuterte auch andere Gelegenheiten, die nie zustande kamen, weil Kämpfer sich von Golovkin abwandten.

Für Loeffler bleibt Frochs Weigerung – so ironisch die Begründung auch klingen mag – einer der großen „Was wäre wenn“-Momente des modernen Boxens.

Über den Autor

Phil Jay ist ein erfahrener Boxjournalist mit über 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die globale Kampfszene. Als Chefredakteur von World Boxing News seit 2010 hat Jay Dutzende von Weltmeistern interviewt und ringside über die größten Nächte des Boxens berichtet.