Warum Tennis-Defaults und Disqualifikationen wegen Schläger-Zerschlagungen eine Perspektivänderung benötigen

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In diesem Briefing beleuchten wir die Geschichten hinter den Schlagzeilen der vergangenen Woche auf dem Platz. Diese Woche rückte die Tennis-Default-Regel in den Fokus, da zwei Spieler sehr unterschiedlich mit einer Frist umgingen, während die französischen Open-Champions gemischte Erfolge verzeichneten. Die Ereignisse der vergangenen Woche lassen darauf schließen, dass potenzielle Disqualifikationen weiterhin eher nach den Konsequenzen des Verhaltens eines Spielers beurteilt werden, als nach den Handlungen selbst.

Vorfälle im Tennis

Vor zwei Wochen entkam der Weltranglisten-Siebte Lorenzo Musetti bei den French Open einem Default, nachdem er aus Frustration einen Ball schlug, der versehentlich einen Linienrichter an der Schulter traf. Glücklicherweise wurde der Linienrichter nicht verletzt, und Musetti durfte sein Viertelfinalmatch gegen Frances Tiafoe fortsetzen, das er in vier Sätzen gewann. Dieser Vorfall erinnerte stark an die Situation, in der Novak Djokovic 2020 bei den U.S. Open durch einen ähnlichen Vorfall disqualifiziert wurde, obwohl die betroffene Person während Musettis Vorfall keine Anzeichen von Stress zeigte.

Ein weiterer bemerkenswerter Vorfall ereignete sich beim HSBC Championship der letzten Woche im Queen’s Club in London, wo Jakub Menšík und Corentin Moutet um schwerwiegende Strafen für potenziell disqualifikationswürdige Vergehen herumkamen. Laut dem ATP-Regelbuch dürfen Spieler während des Turnierbetriebs keinen Tennisball gewaltsam, gefährlich oder aus Ärger schlagen, treten oder werfen, es sei denn, es geschieht im Rahmen eines Punktes. Der Missbrauch von Tennisbällen umfasst das absichtliche oder rücksichtlose Schlagen eines Balls außerhalb des Platzes oder das gefahrlose Schlagen eines Balls auf dem Platz ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Menšík, der 19-jährige Weltranglisten-17. aus der Tschechischen Republik, warf während des zweiten Satzes seiner Niederlage gegen Roberto Bautista Agut seinen Schläger zu Boden, was zu einer Code-Verletzungswarnung führte. Am selben Tag erhielt auch Moutet aufgrund eines ähnlichen Vorfalls eine Warnung.

Handshakes und zwischenmenschliche Konflikte

In der vergangenen Woche gab es einige hitzige Handshake-Situationen zwischen Spielern. Besonders zwischen Maria Sakkari und Yulia Putintseva am Sonntag. Sakkari, die ihr Erstrundenmatch bei den Bad Homburg Open in Deutschland gewann, war von Putintsevas kurzem, blicklosem Handschlag überrascht. Diese Eskalation führte dazu, dass Sakkari rief: „Geh dich f*** selbst.“

Putintseva, die letztes Jahr bei den U.S. Open wegen ihres Verhaltens kritisiert wurde, postete daraufhin ein Foto des Vorfalls in den sozialen Medien.

Erfolge und Rückschläge

Eine Spielerin, die diese Woche im Wimbledon-Ziehen wahrscheinlich niemand neben ihrem Namen sehen möchte, ist Markéta Vondroušová. Vor einem Jahr bereitete sie sich darauf vor, ihren Titel im All England Club zu verteidigen, während sie wegen Schmerzen in ihrer linken Schulter spielte. Überraschenderweise gewann sie jedoch kürzlich das Turnier in Berlin und sendet damit eine klare Botschaft an andere Spielerinnen auf der WTA Tour.

Die vier Spieler, die die Einzel-Finals bei Roland Garros erreichten, hatten eine unterschiedliche Erfahrung auf Rasen: Sabalenka überstand vier Matchbälle gegen Elena Rybakina und verlor anschließend gegen Vondroušová. Carlos Alcaraz reiste nach Ibiza und gewann den Titel beim Queen’s Turnier, womit er der erste Mann seit Rafael Nadal 2008 ist, der sowohl die French Open als auch ein Wimbledon-Vorbereitungsturnier im selben Jahr gewinnt.

Coco Gauff und Jannik Sinner hatten hingegen nicht den besten Wimbledon-Vorbereitungsauftritt trotz ihrer Erfolge in Paris. Beide Spieler müssen sich nun auf das kommende Turnier konzentrieren.

Turnierergebnisse

ATP: Carlos Alcaraz (1) besiegte Jiří Lehečka 7:5, 6:7(5), 6:2, um den Queen’s Titel zu gewinnen. Alexander Bublik gewann die Halle Open (500) gegen Daniil Medvedev (3) mit 6:3, 7:6(4).

WTA: Markéta Vondroušová besiegte Wang Xinyu (Q) 7:6(10), 4:6, 6:2, um die Berlin Open zu gewinnen. McCartney Kessler siegte gegen Dayana Yastremska mit 6:4, 7:5 in den Nottingham Open.

Außerdem gibt es auch in dieser Woche anstehende Turniere wie die ATP Mallorca Championships und die WTA Bad Homburg Open. Teile uns in den Kommentaren mit, was dir diese Woche aufgefallen ist, während die Männer- und Frauentouren fortgesetzt werden.

The Athletic