Der Video-Assistent-Schiedsrichter in der Premier League
Der Video-Assistent-Schiedsrichter sorgt jede Woche in der Premier League für Kontroversen. Doch wie werden Entscheidungen getroffen und sind sie korrekt? In dieser Saison werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vorfälle, um den Prozess sowohl in Bezug auf das VAR-Protokoll als auch auf die Spielregeln zu untersuchen und zu erklären.
Vorfall 1: Virgil van Dijks Kopfballtor
Schiedsrichter: Chris Kavanagh
VAR: Michael Oliver
Vorfall: Virgil van Dijks Kopfballtor wurde wegen Abseits aberkannt
Zeit: 38. Minute
Was geschah: In der 38. Minute erzielte Liverpool-Kapitän Van Dijk mit einem Kopfball nach einer Ecke von Mohamed Salah ein Tor. Allerdings wurde Teamkollege Andrew Robertson als im Abseits stehend angesehen, da er die Sicht des City-Torwarts Gianluigi Donnarumma beeinträchtigte. Das Tor wurde daher vom Linienrichter Stuart Burt aberkannt.
Virgil Van Dijks potenzieller Ausgleich wurde abgelehnt, da Andrew Robertson als störend für den Torwart aus einer Abseitsposition angesehen wurde.
VAR-Entscheidung: VAR Oliver bestätigte den Abseitsentscheid des Schiedsrichters und das Nicht-Tor für Liverpool, da Robertson sich in einer Abseitsposition befand und als offensichtlich handelnd direkt vor dem Torwart angesehen wurde.
VAR-Überprüfung: Ein Abseitsvergehen, das die Sicht eines Gegners beeinträchtigt, war die Entscheidung auf dem Spielfeld von Kavanagh und bildete daher den Ausgangspunkt für diese Überprüfung. Robertson befand sich eindeutig in einer Abseitsposition, jedoch ist dies allein noch kein Vergehen. Oliver musste bestätigen, dass, wie von Linienrichter Burt beschrieben und beurteilt, Robertson Donnarummas Fähigkeit, den Ball zu halten, durch seine Position und/oder Handlung beeinträchtigte.
Urteil: Dies ist eine subjektive Situation und wird sicherlich Diskussionen und Debatten auslösen. Man kann für beide Ergebnisse in dieser Situation ein Argument anführen. Angesichts aller Umstände in diesem Ereignis halte ich es für nachvollziehbar, Van Dijks Tor abzulehnen. Dennoch war die Entscheidung subjektiv und wurde wahrscheinlich nicht vom VAR aufgehoben.
Vorfall 2: Möglicher Elfmeter
Vorfall: Giorgi Mamardashvili herausfordernd gegen Jérémy Doku
Zeit: 9. Minute
Was geschah: In der 9. Minute schien Doku von Mamardashvili gefoult zu werden, als Liverpools Torwart aus seinem Tor heraussprang, um den City-Stürmer herauszufordern. Mamardashvili verpasste den Zeitpunkt seiner Herausforderung und rutschte über das nasse Gras in den linken Schuh von Doku, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging. Kavanagh entschied zunächst nicht auf Elfmeter und ließ das Spiel weiterlaufen.
VAR-Entscheidung: Nach Überprüfung des Vorfalls empfahl Oliver eine OFR für einen möglichen Elfmeter für Manchester City. Nach mehreren Wiederholungen des Vorfalls stimmte Kavanagh Olivers Interpretation zu und sprach einen Elfmeter für ein Foul des Liverpool-Torwarts an Doku aus.
VAR-Überprüfung: Dies war ein schneller und unkomplizierter Prozess für Oliver, um festzustellen, dass ein Foul von Mamardashvili begangen worden war. Während der Kontakt am unteren Ende der Skala in Bezug auf die Kraft lag, hatte er einen definitiven Einfluss auf Dokus Fähigkeit, sein Gleichgewicht zu halten und möglicherweise einen Schuss aufs Tor abzugeben.
Urteil: Dies war eine positive VAR-Intervention von Oliver und eine korrekte Aufhebung durch Kavanagh. Es war für Kavanagh schwierig, den Foulkontakt in Echtzeit zu erkennen, da es das Knie des Liverpool-Torwarts war, das den geringsten Kontakt mit Dokus Fuß hatte, aber es gab dennoch Kontakt.