Valencia verklagt Netflix wegen Dokumentation über Vinícius Júnior

Rechtliche Schritte von Valencia gegen Netflix

MADRID – Der spanische Fußballverein Valencia hat am Montag bekannt gegeben, dass er rechtliche Schritte gegen Netflix eingeleitet hat. Der Grund dafür sind falsche Behauptungen in einem Dokumentarfilm über den brasilianischen Spieler Vinícius Júnior.

Vorwürfe und Klage

Valencia wirft dem Film vor, eine große Gruppe von Valencia-Fans fälschlicherweise beschuldigt zu haben, während eines LaLiga-Spiels im Jahr 2023 rassistische Gesänge gegen den Stürmer von Real Madrid angestimmt zu haben.

Der Verein reichte die Klage ein, nachdem seine öffentlichen Forderungen nach Korrekturen durch die Produktionsfirma des Dokumentarfilms unbeantwortet blieben. Die Klage richtet sich sowohl gegen Netflix als auch gegen die Produktionsfirma und fordert eine Entschädigung für die Schädigung von „Valencias Ehre“. Zudem verlangt der Verein Korrekturen der Untertitel im Dokumentarfilm sowie die Veröffentlichung des Urteils.

Frühere Drohungen und Reaktionen

Bereits zu Beginn des Jahres hatte Valencia mit rechtlichen Schritten gedroht. Zu diesem Zeitpunkt hatten Vinícius‘ Vertreter erklärt, dass der Spieler sich nicht einmischen würde, da die Forderungen gegen Netflix und die Produzenten des Films gerichtet seien. Eine Anfrage um einen Kommentar an Netflix blieb zunächst unbeantwortet.

Inhalt des Dokumentarfilms

Der Dokumentarfilm enthält ein Video aus den sozialen Medien, das eine große Menschenmenge im Mestalla-Stadion zeigt, die Vinícius anfeuert. In den Untertiteln wird das Wort „mono“ verwendet, was auf Spanisch „Affe“ bedeutet. Valencia hingegen behauptet, die Fans hätten tatsächlich „tonto“ gesungen, was „dumm“ bedeutet.

Reaktionen und Konsequenzen

Der damalige Trainer von Real Madrid, Carlo Ancelotti, hatte schnell die Valencia-Fans beschuldigt, Vinícius rassistisch beleidigt zu haben, sich jedoch später entschuldigt, nachdem er erkannte, dass nicht das gesamte Stadion das Wort „Affe“ gerufen hatte. Es gab jedoch Fans, die Vinícius während dieses Spiels rassistisch beleidigten. Drei von ihnen wurden die ersten Fans, die in Spanien in rassismusbezogenen Fällen im Profifußball verurteilt wurden, und erhielten achtmonatige Haftstrafen.

Expertenmeinungen und weitere Entwicklungen

Während ihres Prozesses zeigten Experten, dass das Video mit den Untertiteln „Affe“ bearbeitet war und nicht der Realität entsprach, berichteten spanische Medien. Vinícius, der in Spanien wiederholt rassistischen Beleidigungen ausgesetzt war, war während dieses Spiels gegen Valencia in Tränen aufgelöst. Er konfrontierte einen Valencia-Fan, der ihn einen Affen nannte und aus den Zuschauerrängen hinter einem der Tore Affengesten machte.