Tyrone Spong – Der ungeschlagene KO-Künstler mit 92% Quote, der um den Usyk-Kampf betrogen wurde

Tyrone Spong: Ein vielversprechender Boxer mit ungewissem Schicksal

Mit einem Rekord von 14-0 und 13 Knockouts – einer beeindruckenden KO-Quote von 92,86% – schien Tyrone „King of the Ring“ Spong bereit, in die Elite des Boxens aufzusteigen. Doch dann verschwand ein Kampf gegen Oleksandr Usyk aus dem Kalender.

Im Jahr 2019 war Spong für einen Kampf gegen Usyk in Chicago eingeplant, was einen seltenen Crossover-Moment darstellte: eine ehemalige Kickbox-Legende, die gegen einen modernen Boxgroßmeister antrat. Doch nur wenige Tage vor dem Kampf zog Promoter Eddie Hearn Spong aufgrund eines „ungünstigen VADA-Tests“ aus dem Hauptkampf zurück. Chazz Witherspoon ersetzte ihn kurzfristig. Diese Absage war nicht nur ein verlorener Kampf – sie stellte ein karrierebestimmendes Missgeschick dar. Spong, der mittlerweile 40 Jahre alt ist, hat seitdem nicht mehr das gleiche Maß an Aufmerksamkeit oder finanzieller Belohnung erhalten.

Die Kontroversen um den VADA-Test

Spongs Rekord ist gut dokumentiert. Er trat 2015 in den Boxsport ein und sammelte schnell Knockout-Siege. Sein letzter Profikampf fand im August 2019 statt, als er Jeyson Minda in der zweiten Runde ausknockte – seitdem hat er nicht mehr in einem Boxring gekämpft. Doch die Absage des Usyk-Kampfes ist nicht so einfach zu erklären. Mehrere Quellen berichten, dass Spong während zweier VADA-Tests, die in der Woche vor dem Kampf (am 22. und 26. September) durchgeführt wurden, positiv getestet wurde, während eine dritte Probe vom 2. Oktober jedoch negativ war. Spong behauptet, dass diese Tests fehlerhaft oder manipuliert waren. Dieser Zeitrahmen bildet den Kern seiner Behauptung, dass er unfair zum Schweigen gebracht und sidelined wurde.

„Gerade habe ich die Nachricht von VADA erhalten, dass meine dritte und letzte Urinprobe vom 2. Oktober NEGATIV auf alle verbotenen Substanzen war“, erklärte er öffentlich. „Wie ich schon immer gesagt habe, ich bin ein sauberer Kämpfer … Ich wurde Unrecht getan. Ich bin sauer.“

Später berichtete er den Medien, dass die Testorganisatoren ihn nach dem sauberen Test warnten, nicht weiter gegen die Protokolle zu kämpfen, da er sonst rechtliche Konsequenzen zu befürchten hätte.

Ein Scheideweg in Spongs Karriere

Spongs Karriere steht nun an einem Scheideweg. Als ehemaliger Kickbox-Star mit über 100 Kämpfen (ca. 107−7 mit 73 KOs im Kickboxen) genießt er nach wie vor Respekt. Doch die undurchsichtige Politik im Boxsport, der Schatten über seiner Testhistorie und Jahre der Inaktivität arbeiten gegen ihn. Hätte der Usyk-Kampf stattgefunden, hätte er seine Laufbahn im Boxen möglicherweise neu ausrichten können – ihm Glaubwürdigkeit, Aufmerksamkeit und möglicherweise eine neue Ära der Möglichkeiten gegeben.

Jetzt stellt sich die Frage, ob er von hier aus wieder aufbauen kann. Eine Rückkehr würde sowohl Nachfrage als auch Vertrauen erfordern, nach nur wenigen Kickboxkämpfen in den sechs Jahren, die folgten.

Usyks Erfolg und Spongs verpasste Chancen

Usyks Laufbahn nach 2019 unterstreicht nur, was Spong verpasst hat. Der ehemalige unbestrittene Cruisergewicht-Champion wechselte nahtlos in die Schwergewichtsklasse, gewann große Titel und festigte sein Erbe. Für Spong wäre die Chance, sich gegen Usyk vor einem riesigen globalen Publikum zu beweisen, der entscheidende Moment in seinem Boxkapitel gewesen. Diese Gelegenheit wurde ihm genommen.

Jetzt steht Spongs Erbe auf der Kippe. Er bleibt im Boxen ungeschlagen, trägt diese beeindruckende KO-Quote und hat immer noch einen Lebenslauf im Ring, den nur wenige erreichen können. Doch mit 40 Jahren ist die Zeit nicht gnädig. Wird er eine weitere Chance auf das Rampenlicht bekommen, das er verdient hat? Oder wird die Geschichte von Spong eine von „was hätte sein können“ sein?