Türkischer Super Lig-Chef im Zuge eines Wett-Skandals befragt

Wett-Skandal im türkischen Fußball

Die türkischen Staatsanwälte haben am Freitag Haftbefehle für 21 Personen erlassen, darunter 17 Schiedsrichter und den Präsidenten eines Erstligaclubs, im Rahmen einer sich ausweitenden Untersuchung zu einem Wett-Skandal.

Festnahmen und Verdächtigungen

Mindestens 18 Verdächtige wurden bei koordinierten Razzien in den frühen Morgenstunden in Istanbul und 11 weiteren Provinzen zur Befragung festgenommen, so die Staatsanwaltschaft Istanbul. Die 17 Schiedsrichter, die nur mit ihren Initialen identifiziert wurden, stehen im Verdacht des „Amtsmissbrauchs“ und der „Beeinflussung des Ausgangs eines Spiels“.

Betroffene Personen

Murat Ozkaya, Präsident des türkischen Super Lig-Clubs Eyupspor, sowie Fatih Sarac, ehemaliger Eigentümer von Kasımpasa, wurden ebenfalls im Rahmen der Ermittlungen befragt, berichteten die Cumhuriyet-Zeitung und andere Medien. Kasımpasa wurde im September unter Treuhandschaft gestellt, nachdem eine separate Korruptionsermittlung gegen die Holdinggesellschaft, die zuvor den Club besaß, eingeleitet wurde.

Reaktionen des Türkischen Fußballverbands

Der Skandal brach aus, nachdem der Türkische Fußballverband (TFF) in der vergangenen Woche 149 Schiedsrichter und Assistenten suspendiert hatte. TFF-Präsident Ibrahim Haciosmanoglu erklärte, dass eine Regierungsbehörde festgestellt habe, dass 371 der 571 aktiven Schiedsrichter Konten bei Wettunternehmen hatten.

Wettverhalten der Schiedsrichter

Von diesen sollen 152 Schiedsrichter Wetten auf Fußballspiele platziert haben, darunter sieben Schiedsrichter der höchsten Liga und 15 Assistenten der höchsten Liga. Haciosmanoglu fügte hinzu, dass 10 Schiedsrichter Wetten auf mehr als 10.000 Spiele über einen Zeitraum von fünf Jahren platzierten, während einige nur eine Wette abgaben. Ein Schiedsrichter soll Wetten auf 18.227 Spiele platziert haben, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Integrität der Schiedsrichterleistungen im türkischen Fußball aufwirft.