Verwirrung um Terence Crawfords Gegnerauswahl
Terence Crawford sorgte in einem Gespräch mit seinem kommenden Gegner Canelo Alvarez für Verwirrung, als er zwei seiner Elite-Gegner nannte. Der vierfache Weltmeister in unterschiedlichen Gewichtsklassen wurde von Canelo, der in einer Episode von ‚The G.O.A.T.S‘ mit Shaquille O’Neal, Tom Brady und Dana White sprach, aufgefordert, einen Top-Gegner aus seinem Box-Lebenslauf zu benennen. Nach mehrmaligem Nachfragen nannte Crawford unerklärlicherweise die Namen ‚Viktor Postol‘ und ‚Ricky Burns‘, obwohl sein Rekord noch viele bedeutendere Namen enthält.
Reaktionen der Boxerszene
Die Tatsache, dass diese beiden Kämpfe zu einem viel früheren Zeitpunkt in seiner Karriere stattfanden, führte zu gespaltenen Meinungen in der Boxerszene. Einige ehemalige und aktuelle Stars äußerten sich verwirrt darüber, warum Crawford nicht Shawn Porter oder Errol Spence Jr. als seine bevorzugten Optionen erwähnt hatte. Die Kriterien von World Boxing News (WBN) für einen Boxer, um den Elite-Status zu erreichen, sind auf ihrer Website veröffentlicht. Laut der Pound-for-Pound-Seite von WBN fließen in die Ranglisten Aspekte wie Weltmeistertitelgewinne, Titel in mehreren Gewichtsklassen und die Qualität der Gegner ein.
Fighters, die Gegner besiegen, die in den Top 50 eingestuft sind, erhalten mehr Rangpunkte.
Kritik an Crawfords Auswahl
Yordenis Ugas, der sowohl gegen Porter als auch gegen Spence gekämpft hat, kommentierte die Situation und sagte: „Lass uns einmal sehen, ob mir die Boxfans helfen können, Crawfords Gedanken nachzuvollziehen. Canelo beschuldigt ihn, keine Elite-Gegner in seinem Lebenslauf zu haben, und fragt: ‚Nenne mir einen Elite-Gegner.‘ Crawford nennt Postol in der Gewichtsklasse 140.
Canelo erinnert ihn daran, dass er in einem Sparring mit einem 40-Jährigen getroffen wurde. Und Crawford nennt Ricky Burns, in der Gewichtsklasse 135. Ich kenne den Namen, weil ich weiß, dass er aus Schottland kommt und ein Champion war, aber ich weiß nicht, wie er aussieht. Man könnte denken, Crawford würde Namen wie Gamboa, Porter oder Spence nennen, große Namen im Sport.“
Devin Haney, einer der angesehensten Pound-for-Pound-Kämpfer der heutigen Zeit, konnte Crawfords Wahl ebenfalls nicht nachvollziehen:
„Bud hat Errol, Porter, Brook, Khan und Gamboa. Ich verstehe nicht, warum er ausgerechnet diese beiden Kämpfer ausgewählt hat.“
Trainer Stephen ‘Breadman’ Edwards äußerte sich ebenfalls und fragte:
„Hat sich die Definition von ‚Elite‘ geändert? Errol Spence war auf der P4P-Liste, ungeschlagen und dreifacher Champion – hätte Crawford ihn nicht erwähnen sollen?“
Ashley Theophane, der gegen Adrien Broner und während seiner Welterweight-Karriere auch gegen Danny Garcia kämpfte, erklärte:
„Shawn Porter, Errol Spence und Gamboa sind Elite-Namen in Crawfords Lebenslauf. Er müsste diese Namen nennen, denn Burns und Postol gehören nicht in diese Kategorie.“
WBNs Analyse und öffentlicher Diskurs
Das sind alles gültige Punkte, die zur Diskussion beitragen. Canelos anfängliche Kommentare haben das Thema der Elite-Gegner erneut angefacht, über das WBN seit Jahren nachdenkt und schreibt. WBN berichtete in einem Artikel mit dem Titel ‚Die große P4P-Debatte‘:
„Seine Bilanz von 19-0 bei Weltmeisterschaften umfasst einige umstrittene Gegner, bis er gegen Shawn Porter, Errol Spence Jr. und Israil Madrimov kämpfte. Vor 2021 blieb Crawfords Rekord in den Augen vieler Experten aufgrund eines fragwürdigen Lebenslaufs von 38-0 umstritten. Der Mangel an Namen aus der Pound-for-Pound-Elite, die während seiner langen Karriere nicht vertreten waren, führte dazu, dass ‚Bud‘ dauerhaft aus den WBN-Pound-for-Pound-Top fünf ausgeschlossen wurde. Erst durch den Sieg über Spence schaffte es Crawford in die Rangliste. Siege über britische Kämpfer wie Ricky Burns, Kell Brook und Amir Khan haben nichts zur Stärkung seiner Position beigetragen. Der Mangel an echten Schwergewichten in Crawfords Rekord steht im Gegensatz zu Canelos beeindruckender Bilanz, die unter anderem Miguel Cotto, Shane Mosley, Gennadiy Golovkin und Jermell Charlo umfasst und einen echten Vergleich nahezu unmöglich macht.“
Die entscheidende Frage
Die entscheidende Frage bleibt, warum Crawford nicht damit gerechnet hat, dass eine solche Frage aufkommt. Betrachte er Burns und Postol tatsächlich als seine bedeutendsten Siege? Oder ist er so zuversichtlich, dass er keinen Grund sieht, sein Erbe in Frage zu stellen? Im Vergleich zu jemandem wie Canelo steht Crawford vor einer enormen Herausforderung.