Sylvester Stallones missratene Operation während Rocky II und die Entstehung seiner Tattoos

Sylvester Stallones Tattoos: Eine Geschichte von Verletzung und Kunst

Sylvester Stallones Tattoos aus späteren Lebensjahren sind nicht nur eine Frage des Stils oder der Eitelkeit. Sie sind das Ergebnis einer fast karrierebeendenden Verletzung, kreativer Anpassung und der Entscheidung, seinen muskulösen Körper in sichtbare Kunst zu verwandeln. Der Schauspieler und Regisseur erklärte erstmals öffentlich in Interviews im Zusammenhang mit „Arnold & Sly: Rivals, Friends, Icons“ den Ursprung seiner Tattoos, indem er sich an einen schmerzhaften Bankdrücken-Unfall während der Dreharbeiten zu Rocky II erinnerte.

Der Unfall und seine Folgen

Während des Trainings mit Franco Columbu, dem ehemaligen Mr. Universe und einer Ikone des Bodybuildings, riss Stallone seinen linken Brustmuskel vom Knochen ab. Er beschrieb, dass er ein „Peng“ hörte und dann zu Boden fiel, wobei ihm sofort klar wurde, dass etwas katastrophal schiefgelaufen war. Eine Operation reparierte Stallones Brustmuskel, jedoch nicht perfekt. Das Stück wurde in einer „verdrehten Weise“ wieder angenäht, und erst Jahre später wurde der Schaden visuell offensichtlich: geschwollene Venen, Blutergüsse und eine verunstaltete Brustkontur. Laut Stallone war dies unangenehm, unattraktiv und etwas, das er nicht ständig zur Schau stellen wollte. Tattoos boten eine Möglichkeit zur Abdeckung.

„Vor langer Zeit trainierte ich mit Franco Columbu, und wir gerieten in einen Wettkampf im Bankdrücken“, erzählte die Hollywood-Ikone Nick Miller von ‚Nick’s Strength and Power‘. „Ich riss meinen gesamten Brustmuskel ab. Also nähten sie es wieder zusammen; es war eine große, auffällige Nahtnarbe, aber all diese Venen fingen an herauszukommen, also beschloss ich, es einfach zu überdecken und es irgendwie zu tarnen.“

Von der Tarnung zur persönlichen Ausdrucksform

Sobald das erste Tattoo an Ort und Stelle war, führte eins zum anderen. Was als praktische Tarnung begann, entwickelte sich zu einem persönlichen Ausdruck. Weitere Tattoos folgten – sowohl um die Unvollkommenheiten der Brust zu maskieren als auch als Teil von Stallones sich entwickelnder Identität.

Die Verletzung schränkte die Nutzung seines linken Arms ein, was Stallone dazu veranlasste, die Kampftechniken seines Charakters Rocky Balboa im Film zu ändern. Er wechselte zum Kämpfen mit der rechten Hand. Es war keine Dramaturgie, sondern eine Notwendigkeit.

Die Tattoos als Teil von Stallones Marke

Die Entscheidung für die Tattoos war auch Teil der Erhaltung von Stallones „Marke“ – seinem Gesicht, Körper und seiner Präsenz in der Performance. Indem er die Narbe und die gestörten Venen maskierte, hielt Stallone den Fokus auf Charakter und Geschichte, anstatt auf körperliche Unvollkommenheiten.

Für jemanden, dessen öffentliche Persona Stärke, Widerstandsfähigkeit und Ausdauer umfasst, erzählen die Tattoos eine Geschichte des Überlebens. Stallone verwandelte eine Verletzung, die seine Karriere fast zum Stillstand brachte, in ein sichtbares Zeugnis für das Überwinden von Widrigkeiten.

Öffentliche Wahrnehmung und kulturelle Bedeutung

Die Tattoos hatten einen markanten Auftritt im Film ‚Bullet to the Head‘ und sorgten für Aufsehen. Viele Fans, die die Ursprungsgeschichte nicht kannten, glaubten, Stallone hätte sie speziell für den Film geschaffen. Sie waren jedoch echt und eine permanente Erinnerung an die missratene Operation.

Mit 79 Jahren erzählt Stallones Körper viele Geschichten. Die sichtbaren Tattoos über seiner Brust sind eine davon: eine Narbengeschichte, die in absichtliche Kunst verwandelt wurde. Sie markieren nicht nur körperliches Trauma, sondern auch einen entscheidenden Moment, der dazu führte, dass eine der beliebtesten Filmfranchises der Kinematographie überlebte. Sie offenbaren auch etwas über Stallones Prioritäten: Kunst zu schaffen, nicht Ausreden.

Stallone bleibt so groß wie eh und je, dank der fortlaufenden Saga von Taylor Sheridans Tulsa King. Jetzt in der dritten Staffel feierte Netflix diese Woche die Premiere des neuen Teils.