ROLAND GARROS, PARIS
Vor zwanzig Jahren gewann ein 19-jähriger spanischer Tennisspieler namens Rafael Nadal zum ersten Mal die French Open, und das gleich bei seinem ersten Versuch. Als seine Karriere fast zwei Jahrzehnte später zu Ende ging, hatte Nadal 14 Titel bei den French Open errungen und dabei mit 112 Siegen und nur vier Niederlagen einen Rekord in Roland Garros aufgestellt. Die Turnierorganisatoren errichteten ein Denkmal zu Ehren seines Erfolgs, noch bevor er dort auch nur einen Titel gewonnen hatte. Zu Beginn der diesjährigen French Open versammelten sich 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe-Chatrier, um einen der größten Erfolge im Sport zu feiern.
Nadals Aufstieg zum Champion
Doch im Juni 2005 war Nadal ein talentierter Teenager, der noch keine Allzeitleistung erzielt hatte, die das Herrentennis der 2000er Jahre prägen sollte. Dies ist die Geschichte, wie Nadal in zwei Wochen vom Hoffnungsträger zum Champion wurde und seine beispiellose Dominanz einleitete – erzählt von denjenigen, die es aus erster Hand miterlebten.
Rafael Nadal: „Es war das erste Turnier, bei dem ich das Gefühl hatte, dass etwas Besonderes passieren könnte. Es war der erste Grand Slam, bei dem ich einer der Favoriten war. Zumindest war ich zu 100 Prozent nervös. Aber gleichzeitig, wenn man 18 ist, hat man viel Energie und ist auf eine gewisse Weise weniger besorgt über alles. Man hat diese frische Mentalität, weniger über die negativen Dinge nachzudenken, die passieren könnten.“
Toni Nadal: „Als wir in Roland Garros ankamen, nach Monte Carlo, Barcelona und Rom, dachte ich, Rafael könnte der Favorit sein – er oder Federer.“
Benito Perez-Barbadillo: „Ich kannte Rafa gut, und als er zu den French Open kam, war er in einer einzigartigen Position.“
Die Rivalität und die Herausforderung
Lars Burgsmüller: „Ich wusste, dass es keine gute Auslosung war. Die Leute sagten schon, dass er einer der Besten der Welt sein könnte. Seine Bälle in Roland Garros waren so schwer, dass man einen Punkt wirklich gewinnen musste.“
Nach der Auslosung fiel den Trainern auf, dass sie in der dritten Runde gegen Gasquet antreten müssten, was großen Druck auf Gasquet ausübte. Perez-Barbadillo meinte, das Schlagen von Richard sei entscheidend gewesen, da er einer von Rafas größten Rivalen war.
Richard Gasquet: „Ich erinnere mich, dass es wirklich heiß auf dem Platz war. Er war einfach besser. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass er noch 13 Mal mehr gewinnen würde.“
Die Atmosphäre und die Eindrücke
Die Zuschauer waren gegen den Schiedsrichter und nicht gegen Rafa, und dies führte zu einer angespannten Atmosphäre, die das Match für alle Beteiligten unvergesslich machte. Wie Toni Nadal bemerkte, war es wichtig, dass Rafa trotz des Drucks überblieb.
Sebastien Grosjean: „Die Zuschauer waren nicht gegen Rafa. Es war eine große Herausforderung, gegen ihn auf Sand zu spielen. Aber die Atmosphäre auf Chatrier war großartig — das ist sie immer mit einem französischen Spieler.“
Das Finale und der große Sieg
In einem nervenaufreibenden Finale gegen Puerta bewies Nadal seine Klasse und seinen Kampfgeist, was zur Bedeutung seiner ersten Grand-Slam-Trophäe beitrug. Mary Carillo bemerkte Nadals Geschwindigkeit und seine außergewöhnliche Abwehr.
Toni Nadal: „Ich war sehr glücklich, denn ich wusste, dass für die großen Spieler, die sehr gut sein wollen, alle einen Slam gewinnen wollen.“
Die Feierlichkeiten nach dem Gewinn waren ernster als erwartet, was weitere Einblicke in Nadals Charakter und seine Bescheidenheit bot.
Rafael Nadal: „Was ich erinnere, ist ein Typ mit viel Energie, mit einer unglaublichen Leidenschaft und Motivation für das, was ich tat.“
Dies ist die Geschichte von Rafael Nadals erstem Titel bei den French Open, die seine bemerkenswerte und dominante Karriere einleitete.