Japan verpasst das größte Box-Event aller Zeiten mit Inoue und Nakatani

Rückschlag für japanische Boxfans

Japanische Boxfans wurden diese Woche mit der Bestätigung eines herben Rückschlags konfrontiert, nachdem bekannt wurde, dass das historischste Event des Landes nicht auf heimischem Boden stattfinden wird. Stattdessen erhält Saudi-Arabien das grüne Licht, um die Supercard am 27. Dezember auszurichten, angeführt von Naoya Inoue.

Details zur Veranstaltung

Die als „Ring V: Night of the Samurai“ bezeichnete Veranstaltung hätte zweifellos mehrere Rekorde in Tokio gebrochen. Japanische Insider teilten WBN mit, dass sie jede Zuschauerzahl, jede Übertragungs- und Sponsoring-Zahl in der Geschichte des japanischen Boxens übertroffen hätte. Nun wurde das Spektakel Japan entzogen und in die Mohammed Abdo Arena in Riyadh verlegt, die mit einer Kapazität von 22.000 fast dreimal kleiner ist als das Tokyo Dome.

„Diese Nacht ist ein Schaufenster für Japans größte Kämpfer, die gegen die Welt antreten.“ – Turki Alalshikh

Die Ankündigung löste sofort eine Debatte online aus, da japanische Fans verwirrt waren, dass sie auf Lemino und DAZN-Zuschauer reduziert wurden, anstatt als geschichtsträchtige Ticketinhaber anerkannt zu werden.

Kämpfer im Fokus

Für Inoue, der kürzlich Murodjon Akhmadaliev überlegen war und seinen Status als unbestrittener König im Super-Bantamgewicht festigte, stellt dies den ersten Schritt in die lukrative Rotation globaler Events in Saudi-Arabien dar. Der „Monster“ trifft im Hauptkampf auf Mexikos ungeschlagenen Alan Picasso, einen Kampf, der in jedem anderen Jahr Stadien in der Heimat gefüllt hätte.

Inoue wird von Junto Nakatani begleitet, einem Weltmeister in drei Gewichtsklassen, der ins Super-Bantamgewicht aufsteigt, um es mit dem gefährlichen Sebastian Hernandez aufzunehmen. Ein Sieg für Nakatani würde einen Kampf gegen Inoue festigen, der hoffentlich in Japan stattfinden wird, damit die treuen Fans ihn im nächsten Jahr auf heimischem Boden genießen können.

Auch Kenshiro Teraji ist dabei, der darauf brennt, sich von dem Verlust seiner Fliegengewichtstitel zu erholen. In der Zwischenzeit runden die aufstrebenden Stars Taiga Imanaga und die Brüder Tsutsumi eine Veranstaltung ab, die wie ein Who’s Who des japanischen Boxens klingt.

Reaktionen und Auswirkungen

Trotz des glanzvollen Line-ups hinterlässt die Verlegung einen bitteren Nachgeschmack. Fans und Analysten weisen darauf hin, dass Japan, nicht Riyadh, diese goldene Generation von Kämpfern hervorgebracht hat. Zu sehen, wie die wertvollste Nacht ins Ausland vergeben wird, wird von vielen als kommerzieller Übergriff bezeichnet.

Die Wahl spiegelt einen wachsenden Trend wider, bei dem Saudi-Arabien die prestigeträchtigsten Events des Sports auf Kosten traditioneller Gastgeberländer sichert, wobei WrestleMania 43 das neueste Beispiel ist. Während die Kämpfer Rekordzahlungen genießen, bleibt das Erbe des japanischen Boxens, um aus der Ferne zu feiern.

Für Inoue, Nakatani, Teraji und Co. ist der 27. Dezember ein weiterer Meilenstein in der Expansion des Boxens in Saudi-Arabien. Für die japanischen Fans wird es als die Nacht in Erinnerung bleiben, in der ihr bedeutendster Moment ihnen entglitt.

Über den Autor

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten sind die Meinungen von Phil Jay. Über den Autor: Phil Jay ist ein erfahrener Boxjournalist mit über 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die globale Kampfszene. Als Chefredakteur von World Boxing News seit 2010 hat Jay Dutzende von Weltmeistern interviewt und ringside über die größten Nächte des Boxens berichtet. Alle Artikel von Phil Jay ansehen und mehr über seine Arbeit im Bereich Kampfsportjournalismus erfahren.