Der ruhige Sturm von Jannik Sinner
Jannik Sinner gehört zu den ruhigsten Spielern der ATP Tour, hat jedoch jetzt enthüllt, dass diese Fassade lediglich eine Maske ist. In der Welt des Tennis gibt es verschiedene Arten von Spielern, wenn es darum geht, ihre Emotionen zu zeigen. Einige tragen ihre Gefühle offen zur Schau, während andere versuchen, sie zu verbergen.
Emotionale Vielfalt auf der Tour
Ein hervorragendes Beispiel für einen Spieler, der keine Emotionen zurückhält, ist Aryna Sabalenka, die ihre Freude, Trauer, Enttäuschung oder Wut auf dem Platz stets zeigt. Auf der ATP Tour ist Ben Shelton bekannt dafür, große Feierlichkeiten nach seinem Sieg zu zelebrieren, während Andrey Rublev oft seine Wut offen zeigt und sich sogar selbst verletzt.
Im Gegensatz dazu ist Sinner einer der Spieler, der kaum Emotionen zeigt, unabhängig davon, ob es sich um positive oder negative handelt. Der italienische Spieler feiert in der Regel nur mit einem sanften Pumpen der Faust, und selbst wenn er wütend, enttäuscht oder traurig ist, bleibt sein Gesichtsausdruck ungerührt. Dies führte dazu, dass Alizé Cornet nach Sinners letztem Match auf seine Emotionslosigkeit hinwies.
Der innere Kampf
Der Weltranglistenerste besiegte Andrey Rublev souverän mit 6:1, 6:3, 6:4, ohne erneut Emotionen zu zeigen. Der 23-Jährige offenbarte jedoch, dass das, was in ihm vorgeht, ganz anders ist als das, was er nach außen hin zeigt. Sinner versucht, ruhig zu erscheinen, da er überzeugt ist, dass Tennis ein mentaler Sport ist, und er nicht möchte, dass seine Gegner wissen, dass er innere Kämpfe austrägt.
„Es ist absolut nicht so. Ich habe einen Sturm in mir, aber Tennis ist ein sehr mentaler Sport und ich versuche, meine Emotionen dem Gegner nicht zu offenbaren. Zu Beginn meiner Karriere war der Sturm auch nach außen sichtbar, nicht nur nach innen.“
Obwohl er auf dem Platz nicht oft Emotionen zeigt, gab Sinner zu, dass er sehr glücklich darüber ist, das Viertelfinale in Paris erreicht zu haben. Zudem hatte er die Gelegenheit, während der Nachtsession zu spielen und die Bedingungen zu testen, bevor er möglicherweise in entscheidenden Partien ebenfalls im Abendspiel antreten muss.
„Ich bin sehr, sehr glücklich, denn die Dinge können sich schnell ins Negative drehen, besonders im Best-of-Five. Die Spiele können so lange dauern, also bin ich froh, in drei Sätzen fertiggeworden zu sein. Nachtsessions hier in Paris sind immer fantastisch, also danke an alle, die gekommen sind.“
Anpassung und Rhythmus
Sinner sprach auch über seine angepasste Rückschlagposition. Er gab zu, dass ihm die neue Position einen besseren Rhythmus gibt und dass dies gut funktioniert hat, seit er sie gemeinsam mit seinem Team geändert hat.
„Wir haben die Position vor diesem Turnier angepasst. Ich hatte das Gefühl, dass ich aus dem Rhythmus geraten war, also gibt mir diese [Position] mehr Stabilität. Ich versuche, mehr durch den Ball zu gehen, besonders bei den ersten Aufschlägen. Bei den zweiten Aufschlägen bemühe ich mich, variabel zu agieren und näher heranzugehen. Heute hat das von hinten gut funktioniert.“
Im Viertelfinale der French Open trifft Sinner nun auf Alexander Bublik, der bisher als Überraschung des Turniers gilt und nun versuchen wird, auch den Topgesetzten zu überraschen.