Die Indiana Pacers und der Playoff-Comeback
Die Indiana Pacers haben sich in dieser Playoff-Saison einen Namen gemacht, indem sie in entscheidenden Momenten große Rückstände aufgeholt und Spiele gewonnen haben. Auch das erste Spiel der NBA Finals war da keine Ausnahme. Allerdings hätten lokale Fans, die auf ABC zusahen, fast einen weiteren Comeback-Sieg ihres Teams verpasst.
Der Übertragungsvorfall
Eine lokale TV-Station war gezwungen, zu erklären, warum ein Teaser für ihre Nachrichtensendung fast dazu geführt hätte, dass die Zuschauer einen dramatischen Moment verpassten. WPTA, der ABC-Ableger in Indiana, entschuldigte sich am Freitag dafür, dass die Übertragung am Donnerstagabend mehr als eine Minute vor Schluss abgebrochen wurde.
Zu Beginn der letzten Spielminute lagen die Oklahoma City Thunder mit 110-107 vorne und hatten den Ballbesitz, als Pascal Siakam einen Layup von Shai Gilgeous-Alexander blockierte. Während die Pacers den Ball über das Feld dribbelten, schaltete WPTA auf einen Teaser für die lokale Nachrichtensendung um, die um 23:00 Uhr in Fort Wayne ausgestrahlt wird.
„Wir entschuldigen uns aufrichtig für die Unterbrechung während der NBA-Übertragung“, sagte Chris Fedele, Vizepräsident und Geschäftsführer von WPTA. „Ein technisches Problem in unserer Regie hat versehentlich die Ausstrahlung unserer 23:00-Uhr-Nachrichtensendung ausgelöst. Das Problem wurde innerhalb von 24 Sekunden behoben, sodass die Zuschauer Tyrese Haliburtons spielentscheidenden Wurf noch sehen konnten.“
Als das Netzwerk wieder ins Spiel schaltete, hatten die Indiana Pacers den Rückstand auf einen Punkt reduziert. Die Zuschauer konnten Haliburton beobachten, wie er mit 0,3 Sekunden auf der Uhr den entscheidenden Wurf versenkte, der den Pacers einen 111-110 Comeback-Sieg sicherte.
Vergleich mit historischen Vorfällen
Der Vorfall wurde mit dem berüchtigten „Heidi-Spiel“ von 1968 verglichen, als die NBC-Übertragung eines Spiels zwischen den Oakland Raiders und den New York Jets abrupt auf den Film „Heidi“ umschaltete, was dazu führte, dass die Zuschauer an der Ostküste das Comeback der Raiders in der letzten Minute verpassten.
In ähnlicher Weise schaltete SNY diese Woche von der Übertragung des Spiels der New York Mets gegen die Los Angeles Dodgers auf das Programm von FanDuel Sports Network West um, das die Partie der Los Angeles Angels gegen die Boston Red Sox übertrug.
Folgen für den Sender
Im Sportfernsehen gilt es als größte Sünde, Spielaktionen zu verpassen. Dieses unausgesprochene Abkommen zwischen Sender und Zuschauer besagt, dass alle wichtigen Ereignisse in einem Spiel übertragen werden. Der selbstverschuldete Fehler von WPTA, der die Übertragung von Spiel 1 beeinträchtigte, wird bei den Zuschauern lange im Gedächtnis bleiben.
Der Sender hatte Glück, dass die Zuschauer Haliburtons entscheidenden Wurf noch sehen konnten, denn hätte dieser Moment gefehlt, hätten sie nicht nur ein Publikum verloren, sondern wären auch über Jahre hinweg in Gesprächen über die größten Fehler im Sportfernsehen wiederkehrend erwähnt worden.
In den sozialen Medien wurde der Sender entsprechend scharf kritisiert, und die Veröffentlichung dieser Erwähnungen wird für das Management schwer zu ertragen sein. In der Regel ist die beste Strategie in solchen Fällen, die Situation zu anerkennen, sich zu entschuldigen, sich selbst zu verspotten und darauf zu warten, dass der Nachrichtenzyklus weiterzieht – was in der Regel auch passiert.