Dopingkontroversen im Boxsport
Zwei Monate nach dem positiven Dopingtest von Francisco ‚Chihuas‘ Rodriguez Jr. bleibt Galal Yafai offiziell mit 9-1 vermerkt. Obwohl der WBC den Kampf am 21. Juni in Birmingham als No Contest gewertet hat und Yafai als Interim-Fliegengewichtsweltmeister reinstellte, hat die British Boxing Board of Control (BBBofC) diese Entscheidung noch nicht anerkannt.
Diskrepanz und Kritik
BoxRec bleibt unverändert, und Yafai wird weiterhin als Boxer geführt, der seine erste professionelle Niederlage erlitten hat. Diese Diskrepanz hat heftige Kritik ausgelöst, insbesondere angesichts des Ausmaßes des positiven Tests. VADA bestätigte, dass Rodriguez am Kampfabend Heptaminol, ein verbotenes Stimulans, eingenommen hat, was zur Aberkennung seines Interimstitels durch den WBC und einer zwölfmonatigen Bewährungsstrafe führte.
„Wie kann der WBC eine zwölfmonatige ‚Bewährungs‘-Sanktion gegen Chihuas Rodríguez verhängen, wenn die BBBofC kein Urteil gefällt hat?“
— Ricardo Celis, Journalist
Celis kritisierte weiter: „Sie sind die Autorität, die die Sanktion verhängen kann, da der Kampf im Vereinigten Königreich stattfand. Wir wissen, dass die Sperren in der BBBofC von einem bis zwei Jahren reichen. Sie geben keine ‚Bewährung‘, sobald ein Boxer positiv testet.“
Reaktionen und Unsicherheiten
WBC-Präsident Mauricio Sulaiman konterte: „Der WBC hat nach unseren Regeln jedes Recht, Sanktionen gegen Boxer zu verhängen, die für unseren Titel kämpfen. Die Sanktion stammt ausschließlich vom WBC.“ Dies lässt Yafai in einer ungewissen Lage. Offiziell vom WBC als Interim-Champion reinstellt, trägt er dennoch einen Makel in seiner Bilanz, und der Olympiasieger hat nicht gesehen, dass das Ergebnis im Vereinigten Königreich korrigiert wird.
Momentan bleibt Rodriguez auf dem Papier mit dem Sieg kreditiert, trotz der Annullierung durch den WBC und der Anordnung eines direkten Rückkampfes. Rodriguez‘ Leistung in Birmingham, mit einem rekordverdächtigen Wert von 528 gelandeten Power-Punches, wie von CompuBox aufgezeichnet, wird eher für Kontroversen als für Erfolge in Erinnerung bleiben.
Bis die BBBofC handelt, bleibt Yafais erste Karriere-Niederlage bestehen. World Boxing News wird weiterhin beobachten, ob die britischen Behörden ihr Urteil mit der No-Contest-Anordnung des WBC in Einklang bringen.