EXKLUSIV: ‚Kein Kämpfer sollte das durchmachen müssen‘ – Jaime Munguia

Jaime Munguia äußert sich zu gescheiterter Drogenprobe

Jaime Munguia hat sich zu dem Sturm geäußert, der seine gescheiterte Drogenprobe umgibt, die sein Team auf Kontamination zurückführt, nachdem monatelange Unsicherheit herrschte. Der 28-jährige mexikanische Supermittelgewichtler, der nach seinem Rematch-Sieg am 4. Mai über Bruno Surace nun 45-2 steht, sah sich nach einem positiven Test im Anschluss an den Kampf einer karrierebedrohenden Prüfung ausgesetzt.

Monatelang gab es Spekulationen, während viele Fans und Teile der Medien ihn schuldig sprachen, bevor der Prozess seinen Lauf nahm. Sowohl der World Boxing Council (WBC) als auch das British Boxing Board of Control (BBBofC), die durch UK Anti-Doping (UKAD) agieren, haben Munguia nun vollständig von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen. Die Behörden werden keine Anklagen, Sanktionen oder Sperren gegen den ehemaligen Weltmeister verhängen.

Exklusives Interview mit World Boxing News

Munguia sagte in einem exklusiven Interview mit World Boxing News, dass die negative Reaktion der schwierigste Teil des gesamten Verfahrens war. „Ehrlich gesagt, es war sehr schwierig. Wenn so etwas passiert, sind die Leute und die meisten Medien schnell dabei, zu urteilen, ohne die ganze Geschichte zu kennen. Aber ich kannte die Wahrheit und vertraute darauf, dass der Prozess meinen Namen reinwaschen würde“, erklärte Munguia gegenüber WBN.

„Ich habe meine Karriere auf sauberem Wettkampf, Respekt für den Sport und Integrität im und außerhalb des Rings aufgebaut.“ Unabhängige Analysen bestätigten Munguia’s Verteidigung. Tests, die von SMRTL Lab durchgeführt wurden, der gleichen WADA-akkreditierten Einrichtung, die seine A- und B-Proben bearbeitet hat, sowie zusätzliche Haar- und Nagelanalysen durch den Toxikologen Dr. Pascal Kintz, ergaben, dass das negative Ergebnis auf versehentliche Kontamination zurückzuführen war.

„Die nachgewiesenen Werte waren extrem niedrig, boten keinen Leistungsvorteil und waren vollständig mit versehentlicher Exposition vereinbar“, erklärte Munguia. „Ich habe nicht betrogen. Die Wissenschaft beweist es, und ich bin dankbar an die WBC, BBBofC und UKAD, dass sie diese Wahrheit anerkannt haben.“

Schwächen im Doping-Testsystem

Als WBN Munguia fragte, ob der Fall Schwächen im aktuellen Doping-Testsystem des Boxens aufzeigte, war Munguia bedacht, aber fest in seiner Antwort. „Ich respektiere das Testsystem, weil es wichtig ist, den Sport sauber zu halten, aber ich denke, dass Verbesserungen möglich sind. Der Ruf und die Karrieren der Kämpfer stehen auf dem Spiel, daher ist es wichtig, dass der Prozess präzise, fair und transparent ist. Fehler können große Konsequenzen haben, was ich jetzt aus erster Hand weiß, und kein Kämpfer sollte das durchmachen müssen, wenn er unschuldig ist.“

Das Urteil stellt Munguia in eine Reihe mit Kämpfern wie Canelo Alvarez, Dillian Whyte und Conor Benn, bei denen später Anklagen fallengelassen wurden oder die nicht bewiesen werden konnten, nachdem Tester zunächst negative Ergebnisse bestätigt hatten. Für Munguia ist der Albtraum vorbei. Er ist freigesprochen, rehabilitiert und konzentriert sich auf seinen nächsten Schritt in der Supermittelgewichtsklasse.

Über den Autor

Phil Jay ist ein erfahrener Boxjournalist mit über 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die globale Kampfszene. Als Chefredakteur von World Boxing News seit 2010 hat Jay Dutzende von Weltmeistern interviewt und ringside über die größten Nächte des Boxens berichtet. Alle Artikel von Phil Jay ansehen und mehr über seine Arbeit im Bereich Kampfsportjournalismus erfahren.