Vorstellung
BURTON-UPON-TRENT, England – Für 26 Minuten stand Englands Trainerin Sarina Wiegman am Donnerstag im St George’s Park Fragen der Journalisten Rede und Antwort, die größtenteils an die Spielerinnen gerichtet waren, die nicht in ihrem 23-köpfigen Kader für die Euro 2025 in diesem Sommer berücksichtigt wurden.
Herausforderungen und Rücktritte
Nach einer 10-tägigen Phase, in der Torhüterin Mary Earps zurücktrat, Stürmerin Fran Kirby ihre Karriere beendete und Innenverteidigerin Millie Bright sich aus der Auswahl zurückzog, war der Fokus auf die Frage gerichtet, ob die positive Stimmung, die die amtierenden Europameisterinnen an die Spitze des internationalen Fußballs geführt hat, zu brechen begann. Wiegman wurde zunehmend ungeduldig mit der Erzählung, die sich aus den zahlreichen Fragen entwickelte.
„Für mich fühlt es sich überhaupt nicht nach einer Krise an“,
erklärte sie.
Verletzungen und Teamdynamik
Wiegman hat in der Vergangenheit schon oft mit Verletzungen jongliert – wie beim Weggang der verletzten Leah Williamson, Kirby und Beth Mead während der WM 2023 – aber die aktuelle Situation stellt eine besondere Herausforderung dar. Diesmal wurden ihre Methoden von außen in Frage gestellt, insbesondere angesichts von Vorschlägen zu Disharmonie im Kader und einem Mangel an Erfahrung nur wenige Wochen vor einem großen Turnier.
Geplante Veränderungen
Der Rücktritt von Earps sorgte für Diskussionen. Wiegman zeigte sich sowohl wütend als auch enttäuscht über die Entscheidung der Torhüterin von Paris Saint-Germain, die sie nur mit Hannah Hampton, die noch nie bei einem großen Turnier gespielt hat, und zwei unerfahrenen Torhütern (Khiara Keating und Anna Moorhouse) zurückließ.
„Diese Gespräche sind beendet“,
betonte Wiegman.
„Wir sind wieder geschäftlich tätig und haben mit dem Team weitergemacht.“
Abgänge und Teamstrategie
Ein einfacher 6:0-Sieg über Portugal in der Nations League bot wenig Anhaltspunkte für den Kader, doch Wiegman sprach nach dem Spiel mit Kirby und teilte ihr mit, dass sie nicht im endgültigen 23er-Kader sein werde. Dies war ein seltsamer Anruf, da Kirby über vier Turniererfahrungen verfügte und im vergangenen Jahr in der Women’s Super League mehr Chancen kreierte als jede andere Mittelfeldspielerin außer Grace Clinton von Man United.
Nachdem Englands 2:1-Niederlage gegen Spanien am Dienstag, teilte Kirby ihren Mitspielerinnen mit, dass sie endgültig zurücktreten würde. Etwa 12 Stunden später gab Bright bekannt, dass sie ebenfalls nicht zur Euro 2025 fahren werde. Die Chelsea-Verteidigerin hatte in ihrem Podcast mit Rachel Daly angedeutet, dass sie das Trainingslager für die beiden Nations League-Spiele verpasst hatte, weil sie „mental und physisch am Limit“ war.
Wiegmans Führungsstil
Innerhalb von nur acht Tagen hatten insgesamt 218 Länderspiele die Gruppe verlassen. Der Fokus richtete sich genau auf Wiegmans Management ihrer Spielerinnen.
„Nachdem ich Gespräche mit Spielerinnen geführt habe, denke ich immer: ‚Okay, was lief gut?‘.“
erklärte sie.
„Es ist mir wichtig, ehrlich zu sein und die Menschen respektvoll zu behandeln.“
Wiegman hat nie die Sentimentalität an erste Stelle gesetzt und zögert nicht, schwierige Entscheidungen zu treffen. Dennoch ist sie bereit, Spielerinnen eine Chance zu geben. Missy Bo Kearns von Aston Villa gab am Dienstag gegen Spanien ihr Debüt für England und ist nun eine von vier Spielerinnen auf Abruf.
Abschließende Gedanken
Während des intensiven Frage-Antwort-Spiels gab es Momente, in denen Wiegman lachte, jedoch auch einen Hauch von Frustration zeigte darüber, dass die Medien auf der Vergangenheit beharrten – die Rücktritte, der Herzschmerz nach dem WM-Finale 2023 und der schwierige Weg seitdem. Dennoch bleibt sie überzeugt von ihren Entscheidungen und hofft, dass ihre mutigen Entscheidungen England diesen Sommer zu weiterem Ruhm führen werden.