Die VAR-Überprüfung: Ezes aberkanntes Tor und Senesis‘ mögliche Rote Karte gegen Liverpool

Einführung

Der Video-Assistent sorgt jede Woche in der Premier League für Kontroversen. Doch wie werden Entscheidungen getroffen und sind sie korrekt? Nach jedem Wochenende werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vorfälle, um den Prozess sowohl in Bezug auf das VAR-Protokoll als auch auf die Spielregeln zu untersuchen und zu erklären.

VAR-Überprüfung dieser Woche

In dieser Woche der VAR-Überprüfung: Eberechi Ezes aberkanntes Freistoßtor für Crystal Palace gegen Chelsea, Marcos Senesis mögliche Rote Karte gegen Liverpool und Manchester Uniteds späte Strafstoßforderung gegen Arsenal.

Fall 1: Eberechi Ezes aberkanntes Freistoßtor

Was geschah: Eberechi Eze brachte Crystal Palace in der 13. Minute in Führung, indem er einen Freistoß am Torwart Robert Sánchez vorbeischoss. Der VAR, James Bell, stellte jedoch einen Verstoß in der Mauer fest und schickte Schiedsrichter Darren England zum Monitor am Spielfeldrand.

VAR-Entscheidung: Tor aberkannt.

VAR-Überprüfung: Bereits 2019 wurde das Gesetz geändert, um festzulegen, dass Angreifer mindestens einen Meter von einer Abwehrmauer aus drei oder mehr Spielern entfernt sein müssen. Dieses Vergehen wird als Teil des Neustarts betrachtet und fällt somit nicht in den Zuständigkeitsbereich des VAR. Tatsächlich gab es in über 2.286 Premier-League-Spielen keinen Grund zu denken, dass dies nicht der Fall war. Schließlich hatte der VAR in all diesen Spielen nicht eingegriffen. Doch die Position eines angreifenden Spielers in der Nähe der Mauer ist überprüfbar, und in Spiel 2.287 wurde Crystal Palace das unglückliche erste Team in der Premier League, das dafür bestraft wurde.

Es ist nicht völlig unbekannt. Anfang dieses Monats wurde im Europa-League-Qualifikationsspiel ein umstrittener Last-Minute-Sieg von FC Noah gegen Lincoln Red Imps vom slowakischen VAR Martin Dohál aberkannt, als Artak Dashyan direkt vor der Mauer lief, als Oulad Omar einen Freistoß ausführte.

Urteil: Man kann nicht sagen, dass dies eine falsche Entscheidung war, denn in dem Moment, als der Freistoß ausgeführt wurde, hatte Palace-Verteidiger Marc Guéhi Moisés Caicedo über die Mauer geschoben. Es besteht kein Zweifel, dass Guéhi innerhalb eines Meters von der Mauer war, und das Gesetz besagt, dass dies ein Vergehen ist. Was man in Frage stellen kann, ist, ob dies die Art von Situation ist, in die sich der VAR einmischen sollte.

Fall 2: Marcos Senesis mögliche Rote Karte

Was geschah: Palace hatte einen Einwurf tief in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und brachte den Ball lang in den Strafraum zu Guéhi. Torwart Sánchez kam heraus, um herauszufordern, und hatte etwas Kontakt mit dem Kopf des Palace-Spielers.

Hätte es einen Strafstoß für Palace geben sollen?

VAR-Entscheidung: Kein Strafstoß.

VAR-Überprüfung: Hat Guéhi den Ball zuerst erreicht und wurde vom Torwart geschlagen, oder haben die beiden Spieler gleichzeitig den Ball gespielt und Guéhi wurde als Ergebnis getroffen? Das Urteil des VAR würde hauptsächlich durch die Art und Weise geleitet, wie Sánchez die Herausforderung gemacht hat – da es nicht rücksichtslos war, ist ein regulärer Versuch, den Ball zu spielen, unwahrscheinlich, dass er zu einer VAR-Intervention führt.

Urteil: Da es so aussah, als könnte Sánchez den Ball zur gleichen Zeit wie Guéhi berührt haben, was einen großen Einfluss auf eine VAR-Entscheidung hat, wäre es eine große Überraschung gewesen, wenn der VAR sich hier eingemischt hätte.

Fall 3: Liverpool und die Rote Karte für Senesi

Was geschah: Liverpool war in der 13. Minute im Angriff, als Mohamed Salah versuchte, Hugo Ekitike zu bedienen. Bournemouth-Verteidiger Marcos Senesi schnitt den Pass ab, schien jedoch ein Handspiel zu begehen, das verhinderte, dass der Stürmer auf das Tor zulief. Schiedsrichter Anthony Taylor bemerkte es nicht und gab tatsächlich ein Handspiel gegen Cody Gakpo einige Sekunden später.

VAR-Entscheidung: Keine rote Karte.

VAR-Überprüfung: Der Ball war zweimal mit Sensis Arm in Kontakt. Das erste Mal, als er von seinem Oberschenkel auf seinen Arm abprallte, der sich in einer erwarteten Position befand. Und dann, als Senesi einen absichtlichen Wisch machte, um den Ball aus Ekitikes Weg zu schlagen.

Urteil: Der Vorfall wurde zu schnell geklärt, da Oliver nur den ersten Kontakt des Arms berücksichtigte. Das war eindeutig falsch, da Senesi dann absichtlich den Ball aus Ekitikes Lauf schlug.

Fall 4: Manchester Uniteds Strafstoßforderung

Was geschah: Manchester United drängte auf den späten Ausgleich, als Matthijs de Ligt den Ball in Richtung Tor spielte. Matheus Cunha übernahm den Ball und forderte einen Strafstoß, nachdem er von William Saliba von hinten herausgefordert wurde. Schiedsrichter Simon Hooper ließ das Spiel weiterlaufen und es wurde vom VAR, Paul Tierney, überprüft.

VAR-Entscheidung: Kein Strafstoß.

VAR-Überprüfung: Es ist ein Vorfall, der die Meinungen spaltet und davon abhängt, wie man die Bewegung der beiden Spieler betrachtet. Salibas Herausforderung schien mehr eine Blockade zu sein, als dass er in den Gegner ging, während Cunha rückwärts bewegte.

Urteil: Es ist eine Herausforderung, die der Interpretation offen ist, und sie wurde schnell vom VAR geklärt.

Fall 5: Josh Kings Strafstoßforderung

Was geschah: Josh King hatte den Ball im Strafraum in der 64. Minute, als er von Yasin Ayari herausgefordert wurde. Schiedsrichter Sam Barrott ließ das Spiel weiterlaufen und ein möglicher Strafstoß wurde vom VAR, Matt Donohue, überprüft.

VAR-Entscheidung: Kein Strafstoß.

VAR-Überprüfung: Ayari berührt den Ball nicht, bevor er mit Kings Fuß in Kontakt kommt, sodass es eindeutig einen Fall für einen Strafstoß gibt.

Urteil: Ist das klar genug, um einen Strafstoß durch eine VAR-Intervention zu vergeben? Wahrscheinlich nicht, aber es besteht kein Zweifel, dass es ein Elfmeter geblieben wäre, wenn er vom Schiedsrichter gegeben worden wäre.

Fall 6: Handspiel von Milambo

Was geschah: Elliot Anderson brachte einen Freistoß von der linken Flanke in den Strafraum, der Brentfords Antoni Milambo traf. Der Ball ging hinter die Linie für eine Ecke, wobei Forest einen Strafstoß forderte. Es wurde vom VAR, Andy Madley, überprüft.

VAR-Entscheidung: Kein Strafstoß.

VAR-Überprüfung: Bewegt Milambo seinen Arm zum Ball? Oder ist es eine natürliche Bewegung, während er versucht, ihn mit seinem rechten Fuß wegzuschlagen?

Urteil: Die verfügbaren Winkel für den VAR waren nicht großartig, was eine Intervention immer weniger wahrscheinlich macht.

Fall 7: Brentfords Strafstoß

Was geschah: Brentford erhielt in der 76. Minute einen Strafstoß, als der Ball von Ibrahim Sangarés Arm abprallte. Hätte der VAR intervenieren sollen?

VAR-Entscheidung: Strafstoß bleibt bestehen, verwandelt von Thiago.

VAR-Überprüfung: Die Bewegung von Sangarés hohem Arm zu einem hohen Ball überzeugte Schiedsrichter Peter Bankes, dass es sich um eine absichtliche Handlung handelte.

Urteil: Mit der nachsichtigen Auslegung des Handspiels in der Premier League kann Sangaré sich wahrscheinlich unglücklich schätzen.

Fall 8: Kyle Walkers Pass

Was geschah: Kyle Walker spielte einen Pass quer durch den Strafraum, der vor Jaidon Anthony lag. Pedro Porro lief zurück und kollidierte mit dem Burnley-Angreifer, aber Schiedsrichter Michael Oliver war nicht an einem Strafstoß interessiert. Es gab eine schnelle Überprüfung durch den VAR, Neil Davies.

VAR-Entscheidung: Kein Strafstoß.

VAR-Überprüfung: Es gab ein Zusammentreffen zwischen den beiden Spielern, aber da der Ball nicht in Spielreichweite war, suchen Schiedsrichter normalerweise nach einem sehr klaren Foul abseits des Balls.

Urteil: Porros Herausforderung war ungeschickt, und er wusste wahrscheinlich, was er tat, als er mit Anthony kollidierte.