Lektion aus dem Scheitern
Es ist natürlich, von den Gewinnern lernen zu wollen. Wir studieren John Woodens Pyramide des Erfolgs, um zu sehen, welche Erkenntnisse daraus gezogen werden können, wie Wooden das UCLA-Herrenteam im Basketball zu zehn nationalen Meisterschaften verhalf. Der Sportbereich in Buchhandlungen ist mit Titeln gefüllt, die von den größten Erfolgreichen verfasst wurden.
Aber was, wenn wir auch von denjenigen lernen könnten, die gescheitert sind? Wenn es stimmt, dass man entweder gewinnt oder lernt, sollten die Verlierer durchaus viele Lektionen zu teilen haben.
Die Buffalo Sabres und ihre Durststrecke
In den letzten 14 Saisons haben die Buffalo Sabres es nicht geschafft, die NHL-Playoffs zu erreichen. Kein Team in der Geschichte der NHL hat so lange auf das Playoff-Format verzichten müssen. Es gibt zahlreiche Lektionen, die wir aus den über einem Jahrzehnt währenden Kämpfen der Sabres ziehen können. In dieser Zeit hatten die Sabres sieben Trainer und vier General Manager. Einige von ihnen führten das Team näher an die Playoffs, aber keiner war letztlich erfolgreich.
Anhand der Geschichte von Terry Pegulas Besitz, Kevyn Adams’ Aufstieg zum General Manager und dem „Hamsterrad“ der Playoff-Durststrecke der Sabres lassen sich hier drei wichtige Lektionen zur Führung ableiten.
Finanzielle Grenzen erkennen
Früh in seinem Besitz war Pegula ein großzügiger Geldgeber. Er erklärte mutig, dass es keine finanziellen Vorgaben für den Hockeybetrieb der Sabres geben werde. Er investierte großzügig in hochkarätige Free Agents wie Christian Ehrhoff und Ville Leino sowie in das Scouts-Team und Reisekosten. Doch er musste schnell feststellen, dass es Grenzen gibt, die allein durch finanzielle Mittel nicht überwunden werden können, um zum Gewinner zu werden.
Die Sabres verpassten in seinen ersten beiden Saisons als Besitzer die Playoffs, und genau dann versuchte Pegula, einen weiteren Abkürzungsweg zu gehen. Ab 2013 begannen die Sabres eine zweijährige Talfahrt in die unteren Ränge der NHL. Der damalige General Manager Darcy Regier warnte die Fans vor „Leidenszeiten“, die mit dem Ziel des Teams, Stanley-Cup-Champions zu werden, einhergingen.
Kulturelle Herausforderungen
Buffalo strich das Roster alternder Veteranen, um die höchstmöglichen Draft-Picks zu erhalten. Für diese Strategie wurden Regier und auch Coach Ron Rolston entlassen. Buffalo erhielt den zweiten Pick in den Drafts von 2014 und 2015 und wählte Sam Reinhart und Jack Eichel. Diese beiden Spieler sollten als Grundpfeiler des Franchise fungieren und die Sabres zurück zu einem Stanley-Cup-Anwärter führen.
Durch das Tanken zerstörten die Sabres ihre Kultur. Eichel wurde Kapitän des Teams, bevor er sich vollständig für diese Rolle bereit fühlte. Der Druck, Buffalo zurück in die Playoffs zu bringen, lastete schwer auf Eichel und Reinhart. Ein Sabres-Scout aus dieser Zeit bemerkte:
„Jack Eichel und Sam Reinhart mussten in jungen Jahren die Show leiten, obwohl sie noch nichts gewonnen hatten.“
Problematik der frühen Verantwortung
Der Kern des neuesten Plans unter Adams besteht darin, die Sabres durch Draft und Entwicklung eigener Talente aufzubauen. Doch das Problem ist, dass viele Spieler in zentrale Rollen gedrängt oder mit großen Verträgen ausgestattet wurden, bevor sie sich diese vollständig verdient hatten. Mattias Samuelsson erhielt einen siebenjährigen Vertrag über mehr als 4 Millionen Dollar pro Saison nach nur 54 Spielen, während Owen Power für die folgende Saison einen Vertrag über mehr als 8 Millionen Dollar pro Jahr nach einer vollständigen NHL-Saison erhielt.
Die Lektion: Es ist schwierig, eine Kultur des Wettbewerbs und der Verantwortung zu schaffen, wenn junge Spieler vorzeitig in entscheidende Rollen gedrängt werden. Ein ehemaliger Scout sagte:
„Lasst sie sich das Recht verdienen, ein Buffalo Sabre zu sein. Gebt es ihnen nicht einfach.“
Mangelnde Kommunikation und Verantwortung
Ein zentraler Punkt in der Arbeit eines jeden Führers umfasst effektive Kommunikation. Pegula hat seit 2020 keine Fragen zu den Sabres beantwortet und sich seither öffentlich dazu geäußert, dass das Ziel der Organisation sei, „effektiv, effizient und wirtschaftlich“ zu sein.
Als Adams und Pegula Lindy Ruff für seine zweite Amtszeit als Cheftrainer des Franchises engagierten, wurde die Botschaft gesendet, dass die Sabres sich in einer „Jetzt gewinnen“-Situation befänden. Die externe Erwartung eines langsamen und geduldigen Aufbaus wurde durch inkonsistente Botschaften verzerrt.
Fazit
Zusammengefasst: Führung erfordert Geduld und Vision, um Spieler zum Erfolg zu führen. Wachstum, sowohl persönlich als auch professionell, ist nicht garantiert, nur weil Talent vorhanden ist. Die Lektionen, die die Buffalo Sabres aus ihrem Scheitern ziehen können, zeigen, dass es oft an einer klaren Unternehmenskultur und effektiver Führung mangelt.