Brandon „OJ Bam“ Moore und die Herausforderung an Anthony Joshua
Brandon „OJ Bam“ Moore hat mit seinem Angriff auf Anthony Joshua nicht nur einen weiteren Traum eines Boxers formuliert – es handelt sich um eine ernstzunehmende Herausforderung im Schwergewicht. Mit einer Bilanz von 19-1 und frisch von einem beeindruckenden Sieg über den zuvor ungeschlagenen DeAndre Savage in Detroit, ließ Moore keine Zweifel an seinen Ambitionen.
„Ich will gegen Anthony Joshua kämpfen“, erklärte er dem Hall of Fame-Analysten Al Bernstein nach einem klaren Punktsieg (100-89 zweimal, 99-90).
Moore dominierte den Kampf, erzielte einen Knockdown und ließ Savage keine Luft zum Atmen. Dies war keine bloße Aufwärmvorstellung, sondern eine klare Ansage.
Moores Fokus auf Joshua
Aber warum richtet sich Moores Fokus auf Joshua? Die Antwort liegt in der aktuellen Wahrnehmung. Einst als der Goldjunge der Division gefeiert, wirkte Joshua in seiner Knockout-Niederlage gegen Daniel Dubois verloren und wurde seitdem von Jake Paul als potenzieller Gegner ins Gespräch gebracht. Plötzlich wird AJ, ein zweifacher vereinigter Champion und globaler Publikumsmagnet, als „leichte Beute“ für aufstrebende Kämpfer wahrgenommen.
Moore möchte diese Erzählung zu seinen Gunsten umdrehen. Indem er Joshua ins Visier nimmt, strebt er nicht nur nach einem finanziellen Gewinn, sondern auch nach der Glaubwürdigkeit, die damit einhergeht, derjenige zu sein, der das Kapitel über Britanniens größten Schwergewichtsexport der modernen Ära schließt.
„Das war wahrscheinlich mein einfachster Sieg“, sagte Moore über seinen Kampf gegen Savage. „Ich habe wirklich gut geboxt. Ich bin bereit für das, was als Nächstes kommt, und ich will gegen Anthony Joshua kämpfen. Ich werde es in die Realität umsetzen.“
Der mutige Schritt von Moore
Es ist ein mutiger Schritt. Die meisten Kämpfer in Moores Position bauen langsam auf und warten darauf, ihren Namen in die große Diskussion einzubringen. Moore hingegen überspringt die Warteschlange. Er setzt darauf, dass Joshuas Marktwert gerade genug gesunken ist, um den Kampf möglich zu machen.
Die politischen Hürden werden, wie immer, nicht einfach sein. Joshua hat nach wie vor das Geld, die Netzwerkverträge und den Einfluss. Damit Moore gegen ihn antreten kann, müssen die Promoter den Marktwert erkennen, nicht nur den Ehrgeiz. Doch durch seinen Sieg über Savage und seine klare Ansage an AJ hat Moore zumindest seinen Namen in eine Diskussion eingebracht, die viele nicht kommen sahen.
Für den Moment bleibt Joshua ein Everest. Doch der Berg wirkt ein wenig weniger einschüchternd, und Brandon Moore beginnt bereits, ihn zu erklimmen.
Weitere Kämpfe und Ergebnisse
Das Fox Theatre bot eine Nacht, die mehr als nur Moores Durchbruchsmoment lieferte. Olivia Curry gegen Kaye Scott endete nach zehn brutalen Runden in einem Mehrheitsunentschieden, wobei Scott auf einem Zettel 98-92 vorne lag und die anderen beiden 95-95 lauteten. Beide Frauen fordern ein Rematch – und die Fans ebenfalls.
Da’Velle Smith, der Detroit Supermittelgewichtler, verlängerte seine ungeschlagene Serie mit einem Knockout in der zweiten Runde gegen Janer Gonzalez und zeigte die Kraft, die ihn unter SugarHill Steward zu einem Kämpfer macht, den man im Auge behalten sollte. Sardius Simmons, der Schwergewichtler aus Flint, verbesserte sich in seinem DAZN-Debüt auf 4-0 und gewann gegen Lemire Isom-Riley über sechs kontrollierte Runden.
Savannah Tini, die ungeschlagene Weltergewichtlerin, zeigte ihre Schnelligkeit und Stärke und verbesserte sich auf 6-0 mit einem komfortablen Entscheidungssieg über Michaele Nogue. Jelena Mrdjenovic, die kanadische Federgewichtlerin, sicherte sich einen Acht-Runden-Sieg über Liliana Martinez und demonstrierte ihre Erfahrung unter Stewards Anleitung. Kahmel Makled, der Detroit Halbschwergewichtler, begeisterte seine Anhänger und verbesserte sich auf 4-0, indem er Christian Juresic übertraf. Jasmine Hampton, die dekorierte Amateurin, gab ein beeindruckendes Profi-Debüt und schickte Midajah Rogers innerhalb von 30 Sekunden aus dem Ring.
Über den Autor
Phil Jay ist ein erfahrener Boxjournalist mit über 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die globale Kampfszene. Als Chefredakteur von World Boxing News seit 2010 hat Jay Dutzende von Weltmeistern interviewt und ringside über die größten Nächte im Boxen berichtet. Alle Artikel von Phil Jay ansehen und mehr über seine Arbeit im Bereich Kampfsportjournalismus erfahren.