Bissvorfall im MMA: Erinnerungen an Mike Tyson und Evander Holyfield

Schockierender Vorfall bei MaxFight 62

Der Kampfsport wurde diese Woche nach einem schockierenden Bissvorfall bei MaxFight 62 in Bulgarien erneut in die Negativschlagzeilen gerückt. Dieser Vorfall weckte erschreckende Erinnerungen an Mike Tysons berüchtigte Disqualifikation gegen Evander Holyfield. In einer Szene, die direkt aus der dunkelsten Stunde des Boxens zu stammen scheint, schockierte Georgi Valentinov die Welt, als er ein Stück des Ohrs seines Gegners abbiss und es mitten im Käfig, live im bulgarischen Fernsehen, ausspuckte.

Vergleich zu Mike Tyson

Dieser grausame Akt zog sofort Vergleiche zu dem 28. Juni 1997 nach sich, als Tyson Holyfields Ohr im MGM Grand in Las Vegas zerfetzte. Dies führte zu einem weltweiten Sturm der Empörung, Geldstrafen und einem vorübergehenden Verbot des Sports. Wie Tyson zuvor zeigte auch Valentinov zunächst keine Reue. Sein Gegner schrie wiederholt:

„Er beißt mich!“

während das Blut floss, doch der Schiedsrichter ergriff keine Maßnahmen, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Kompetenz der bulgarischen MMA-Federation aufwarf.

Öffentliche Empörung und Reaktionen

Was die Zuschauer noch mehr schockierte, war die Tatsache, dass der Kampf zunächst als No Contest gewertet wurde – eine Entscheidung, die von Kritikern als beschämend und schwach bezeichnet wurde. Erst nachdem die öffentliche Empörung in sozialen Medien und den Mainstream-Medien explodierte, lenkte der Verband ein und sprach eine Disqualifikation aus. Doch der Schaden war bereits angerichtet. Im Gegensatz zu Tyson, der schnell mit 3 Millionen Dollar bestraft und gesperrt wurde, kam Valentinovs Strafe widerwillig und nur unter externem Druck.

Langfristige Auswirkungen

Beobachter vergleichen diesen Vorfall mit dem Boxvorfall von Tyson gegen Holyfield, wobei klare Echos von Tyson gegen Holyfield II die Schlagzeilen im Kampfsport dominieren. Während Tyson weltweit verachtet wurde, erhält Valentinovs Fehlverhalten gemischte Reaktionen. Der Präsident von MaxFight bezeichnete das Debakel als „ein schwarzes Auge für das bulgarische MMA“, doch viele glauben, dass das Problem weit über die Taten eines einzelnen Kämpfers hinausgeht.

Einen Tag später verschlimmerte der Präsident des Verbands, Stanislav Nedkov, die Situation, indem er den Schiedsrichter verteidigte und bizarreweise ein Verbot von ringbasierten MMA-Kämpfen vorschlug, obwohl der Kampf in einem Käfig stattfand. Der Biss von Tyson gegen Holyfield veränderte den Verlauf der Boxgeschichte und bleibt eines der schockierendsten Momente des Sports. Valentinovs grotesker Akt könnte nun ein ähnliches Erbe tragen, jedoch auf eine völlig andere Weise, da sich in drei Jahrzehnten scheinbar nichts geändert hat. Für viele war dies nicht nur eine weitere Schande; es war eine Warnung. Ohne sofortige Gegenreaktion und klare Führung könnten die wörtlichen Wunden von 1997 auch nach 2025 weiterhin aufreißen.

Über den Autor

Phil Jay ist ein erfahrener Boxjournalist mit über 15 Jahren Erfahrung in der Berichterstattung über die globale Kampfszene. Als Chefredakteur von World Boxing News seit 2010 hat Jay Dutzende von Weltmeistern interviewt und ringside über die größten Nächte des Boxens berichtet. Alle Artikel von Phil Jay ansehen und mehr über seine Arbeit im Kampfsportjournalismus erfahren.