Bewertung der Partnerschaft zwischen Jalen Brunson und Karl-Anthony Towns der Knicks sowie die Auswirkungen des neuen Cheftrainers

Einführung

Als die New York Knicks Jalen Brunson und Karl-Anthony Towns zusammenholten, schienen die offensiven Möglichkeiten schier endlos. Brunson gehört zu den besten Wurfcreatoren der NBA und hat sich als Dreipunkteschütze, insbesondere nach dem Dribbling, weiterentwickelt. Towns zählt zu den besten schießenden Big Men in der Geschichte der NBA, was die Statistiken belegen: In der Saison 2024-25 traf er 42 Prozent seiner Distanzwürfe und hat eine Karrierequote von 40 Prozent von der Dreipunktlinie. Die Kombination der beiden All-Stars funktionierte insgesamt gut; New York gewann 51 Spiele und erreichte die Conference Finals. Brunson erzielte im Schnitt 26,0 Punkte, während Towns auf 24,4 Punkte kam und beide in die All-NBA-Teams berufen wurden.

Herausforderungen der Zusammenarbeit

Doch abgesehen von den individuellen Statistiken fanden Brunson und Towns kein ideales Gleichgewicht. Es wirkte, als spielten beide wie zwei Schiffe, die sich nachts aneinander vorbeibewegen. Zunächst war das Pick-and-Roll zwischen Brunson und Towns äußerst erfolgreich, und die Offensive der Knicks war in den ersten 20 Spielen die beste der Liga, was die Offensiveffizienz betrifft. Im Verlauf der Saison nutzte das Team jedoch diese Spielweise weniger. Faktoren wie die Präsenz von Josh Hart auf dem Platz führten dazu, dass die gegnerischen Teams ihre Centers hart decken und die Flügelspieler Towns verteidigen konnten. Beide Spieler schienen zudem beim Angriff durch Isolation oder nach dem Dribbling angenehmer zu agieren. Diese strategische Anpassung erlaubte es den Gegnern, defensiv beim Pick-and-Roll zwischen Brunson und Towns zu switchen. Die Offensive von New York verlor im Verlauf der Saison an Effektivität und fiel nach dem Jahreswechsel auf den 16. Platz in der Offensiveffizienz zurück. Es schien fast so, als spielten die beiden Stars in getrennten Kabinen und interagierten auf dem Platz kaum miteinander – Brunson assistierte Towns während der Eastern Conference Finals lediglich fünfmal.

Defensive Sorgen

Eine noch größere Sorge war die Defensive. Sowohl Brunson als auch Towns gelten als begrenzte Verteidiger. New York erreichte während der regulären Saison einen ordentlichen 13. Platz in der Defensiveffizienz, doch der Rest der Kernrotation mit sieben Spielern bestand aus Plus-Verteidigern. Die Startaufstellung forderte von Spielern wie OG Anunoby und Mikal Bridges, die defensiven Einschränkungen beider Stars auszugleichen. Gegnerische Teams richteten ihren Fokus das ganze Jahr über auf Brunson und Towns. Für Towns erwies sich die Defensive während der Playoffs als problematisch, da er beim Verteidigen des Pick-and-Rolls oft verloren wirkte. Der Center fand sich häufig im Niemandsland wieder und ließ Spielern wie Jayson Tatum und Tyrese Haliburton an verschiedenen Punkten der Playoffs offene Wurfmöglichkeiten. New Yorks Saison endete schließlich damit, dass Haliburton mehrfach Towns für Midrange-Floater attackierte, besonders im entscheidenden Abschnitt von Spiel 6. Laut PBP Stats wurde New York bei 493 Minuten, in denen Brunson und Towns gemeinsam auf dem Platz standen, durchschnittlich um 3,39 Punkte pro 100 Ballbesitze überscored. Aufstellungen mit nur einem der beiden Spieler auf dem Platz waren in der Offensive deutlich effektiver.

Die Herausforderung des neuen Trainers

Nachdem die Knicks am Dienstagnachmittag Cheftrainer Tom Thibodeau entlassen haben, steht der nächste Cheftrainer vor einer großen Herausforderung. Er muss einen Weg finden, Brunson und Towns so zu optimieren, dass beide Spieler ihr bestes offensives Spiel zeigen und gut zusammenpassen. Die Defensivdefizite von Brunson und Towns werden weiterhin eine Hürde darstellen, doch eine Verbesserung der Offensive, die in der regulären Saison den fünften Platz belegte, ist durchaus möglich.

Hier gibt es einige naheliegende Ansatzpunkte: New York generiert nicht viele Dreipunktewürfe. Unter Thibodeau vertrauten die Knicks nicht oft auf Ballbewegung. Einen besseren Weg zu finden, um beide Stars zu nutzen, wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Mehr Five-Out-Formationen mit Werfern einzusetzen, könnte Platz für Drives schaffen und sollte eine der ersten Überlegungen sein, während die Knicks nach einem neuen Trainer suchen. Für den nächsten Cheftrainer wird das Finden des richtigen Gleichgewichts zwischen Brunson und Towns entscheidend sein, um das Ziel der Franchise, eine NBA-Meisterschaft zu gewinnen, zu erreichen.