Álvaro Arbeloa kritisiert Joan Martínez scharf: Brauen sich Probleme in Madrids Akademie zusammen?

Álvaro Arbeloa und seine direkte Art

Niemand, der Álvaro Arbeloa kennt, wird von seinem wütenden Ausbruch gegen einen seiner eigenen Spieler am Wochenende überrascht gewesen sein. Doch die Art und Weise, wie er seinen Innenverteidiger der Real Madrid Akademie, Joan Martínez, kritisierte, war so beleidigend und ungebremst, dass fast jeder andere auf der Welt erstaunt gewesen wäre.

Zunächst ein kurzer Rückblick auf Arbeloa: Er war der schlaksige, dünne Verteidiger von Liverpool und Real Madrid, der buchstäblich alles gewonnen hat. Er spielte eine entscheidende Rolle bei zwei Europameisterschaftsgewinnen und dem Weltmeisterschaftssieg mit Spanien und sammelte zahlreiche Trophäen mit diesen Clubs, darunter die Champions League mit Madrid. Arbeloa ist bekannt für seine direkte Art, die oft als unbarmherzig und unerschrocken beschrieben wird. Momentan ist er Trainer von Real Madrids B-Team, Castilla, und trägt die Verantwortung für einige vielversprechende Talente, die darauf warten, in die erste Mannschaft aufzusteigen.

Die Situation bei Real Madrid

Einer dieser Talente ist Joan Martínez, der Teil dessen ist, was in Spanien als „Generationenwechsel“ bezeichnet wird. Madrid ist derzeit besorgt über seine Schulden und die Notwendigkeit, weiterhin in Einrichtungen und Spieler zu investieren. Berichten zufolge plant Vereinspräsident Florentino Pérez, auf der Hauptversammlung einen Vorschlag zu unterbreiten, der den Verein externen Investoren öffnet, was möglicherweise eine Umwandlung von einem mitgliedergeführten Verein in eine Aktiengesellschaft zur Folge hätte. Dies könnte dem Verein schnell 1 Milliarde Euro (für einen 10%-Anteil) einbringen.

Madrid steht vor großen finanziellen Entscheidungen, insbesondere in Bezug auf ihren Abwehrkader. Antonio Rüdiger und David Alaba sind 32 und 33 Jahre alt, beide haben Verletzungen erlitten und ihre Verträge laufen am Ende der Saison aus. Madrid befindet sich in einem typischen „bleiben oder wechseln“-Szenario: Entweder verlängert man die Verträge der verletzungsanfälligen Spieler oder investiert in Ersatzspieler.

In diesem Kontext gibt es zwei potenziell großartige Jugendspieler, die darauf warten, in die erste Mannschaft aufzusteigen und Alaba und Rüdiger zu ersetzen. Einer von ihnen ist Jacobo Ramón, der auf Leihbasis bei Como in der Serie A spielt. Der andere ist Joan Martínez, ein Innenverteidiger, der vor etwas mehr als einem Jahr sein Debüt in der ersten Mannschaft gab. Ancelotti lobte damals sein Potenzial und seine Fähigkeiten.

Martínez‘ Mitspieler Lucas Vázquez schwärmte ebenfalls von ihm und betonte, wie beeindruckend er für sein Alter sei. Doch kurz bevor Martínez in den Kader von Ancelotti aufsteigen konnte, verletzte er sich schwer und musste ein Jahr rehabilitieren. Nach seiner Genesung spielt er nun unter Arbeloas Anleitung.

Öffentliche Kritik und ihre Folgen

Die Schockwellen begannen am Samstagabend, als Arbeloa nach der Pressekonferenz, in der sein Castilla-Team CP Cacereño mit 2:0 besiegte, seinen Innenverteidiger scharf kritisierte. Arbeloa sagte:

„[Martínez] ist ein sehr talentierter junger Mann, aber er hat einen langen Weg vor sich. Er muss viel härter trainieren und sich mehr konzentrieren. Die Anforderungen an einen Spieler von Real Madrid sind extrem hoch. Was er jetzt tut, reicht nicht aus, um ihn in die erste Mannschaft zu bringen.“

Diese öffentliche Kritik wirft Fragen auf: Ist es richtig für einen Trainer, einen Spieler so intensiv zu kritisieren? Arbeloa, bekannt als „Der Spartaner“, hat in seiner Karriere viel durchgemacht und ist für seine direkte Art bekannt. Er hat sich auch als Trainer einen Namen gemacht, und es bleibt abzuwarten, ob Martínez aus dieser Erfahrung lernt oder sich gegen seinen Trainer stellt. Die Wahl liegt bei ihm.