Albert Selimov über den Rücktritt von Vasiliy Lomachenko
EXKLUSIV | Der Amateur-Boxstar Albert Selimov hat sich exklusiv mit World Boxing News über den Rücktritt seines Widersachers Vasiliy Lomachenko geäußert. Selimov bleibt der einzige Boxer, der ein Makel in Lomachenkos herausragender Amateurbilanz hinterlässt, die 396-1 beträgt. Dieser eine Makel ist Selimov selbst, der den ukrainischen Meister bei den Weltmeisterschaften 2007 besiegte. Dieser Sieg, der in die Boxgeschichte eingegangen ist, wurde besonders relevant, als Lomachenko seinen Rücktritt bekannt gab.
Lomachenko kündigt Rücktritt an
„Meine lieben Boxfans auf der ganzen Welt. Ihr habt mich immer leidenschaftlich unterstützt und habt über ein Jahrzehnt lang unvergessliche Kämpfe mit mir erlebt. Ich hoffe, ihr liebt und respektiert diesen Sport ebenso leidenschaftlich, denn der Mann, der in den Ring steigt, riskiert seine Gesundheit für seine Familie.“
Mit diesen Worten hängte Lomachenko seine Handschuhe endgültig an den Nagel.
Selimovs Rückblick auf Lomachenko
Der Rückzug Lomachenko’s veranlasste einige Recherchen, und dank langjähriger Kontakte im Boxsport konnte WBN Selimov erreichen. Der 39-Jährige äußerte elegant seine Gedanken zum Rücktritt von Lomachenko auf Worldboxingnews.com. Selimov bemerkte: „Ich denke, Lomachenko hat mich nicht zum Rücktritt gezwungen. Es war meine Entscheidung, zurückzutreten. Ich glaube, ich kann mehr tun, als ich gegen Lomachenko getan habe, aber jetzt ist es seine Entscheidung, zurückzutreten. Er ist der Beste im Weltergewicht, und wir haben großartige Kämpfe geliefert.“
Obwohl er bei den Olympischen Spielen 2008 in einer Revanche gegen Lomachenko verlor, begegneten sie sich nie wieder, nachdem Selimov fünf Jahre später ein Gummimatch verlor. Nachdem er sich nicht für die Spiele 2012 in London qualifizieren konnte, zog Selimov nach Aserbaidschan, um in der World Series of Boxing zu kämpfen. 2016 schaffte er es zu den Olympischen Spielen in Rio für sein neues Land, nachdem er 2015 Europagold und eine Welt-Silbermedaille gewonnen hatte. Selimov galt als einer der Favoriten, verlor jedoch im Viertelfinale gegen den Franzosen Sofiane Oumiha.
Ein früher Rückzug und der Blick in die Zukunft
Trotz seines relativ jungen Alters als Boxer entschloss sich Selimov, dass es an der Zeit sei, sich zurückzuziehen. Auf die Frage, ob er zu früh zurückgetreten sei und ob er für die Spiele 2020 hätte kämpfen sollen, antwortete Selimov: „Nein, ich denke nicht, dass ich zu früh zurückgetreten bin. Alles hat seine Zeit, und nach 2016 war das meine Zeit.”
Abschließend äußerte sich Selimov auch zum Olympischen Boxen und der Zukunft für die Spiele in LA 2028 und sagte: „Ich denke, es ist Boxen. Boxen wird immer gerettet werden, denn ohne Boxen wären die Olympischen Spiele keine Olympischen Spiele. Das wissen wir, denn Boxen ist der beste Sport.”
Selimovs neue Rolle im Sport
Gennadiy Golovkin trat World Boxing als Botschafter bei und spielt eine bedeutende Rolle dabei, das Boxen im olympischen Sportzyklus zu halten. Nach seinem Rücktritt 2016 im Alter von 30 Jahren entschied sich Selimov, nicht in das Profiboxen einzusteigen und informierte WBN über seine aktuelle Situation. „Jetzt bin ich Geschäftsmann und helfe jungen Athleten, besser zu werden,” erklärte Selimov. Auf die Frage, warum er nie Profi wurde, entgegnete er: „Ich wollte Olympiasieger werden und die Goldmedaille gewinnen.”
Während das Boxen weiterhin gedeiht, scheint Selimov zufrieden zu sein, sein Wissen an die nächste Generation von Talenten weiterzugeben. Der Veteran ist sich sicher, dass er seinen Platz in der Geschichte des Boxens ohne die Lomachenko-Niederlage gesichert hat. Mit einer Bilanz von 236 Siegen und 17 Niederlagen beendet Albert Selimov seine Karriere und hat zahlreiche Medaillen gesammelt, die seine Erfolge belegen.